Gestern Abend hatte ich zusammen mit weiterem geplagtem Publikum das im Nachhinein zweifelhafte Vergnügen Ana Popovic zu „genießen“. Sie versuchte im recht gut gefüllten Cafe Hahn in Koblenz von Anfang bis zum Schluss gegen Ihre Begleitband anzuspielen. Wobei da „anspielen bis zum Schluss“ nur eine Vermutung ist, da ich mir dieses nicht bis Konzertende angetan hatte. Was ging ab? Sowohl Schlagzeuger als auch Bassist dreschten dermaßen kalt und gefühllos den Krach aus Ihren Instrumenten, dass es mit Worten nur schwer zu beschreiben ist. Der Keyboarder (Hammond, Piano) versuchte mühsam in diesem Brei seinen Sound einzubauen. Die arme Ana ging bei dermaßen talentfreien „Mitmusikern“ leider völlig unter, obwohl sie ebenfalls (zwangsläufig?) einen gediegenen Pegel fuhr. Der Begriff "Talentfrei" bezieht sich hierbei weniger auf die Spielfähigkeiten, nein es waren eigentlich diverse Solisten auf der Bühne, welche sich irgendwie gegenseitig fertig machten. Hier stand weder der Song noch Ana Popovic im Vordergrund. Dieser Soundmüll passte nicht in die sonst so gemütliche Atmosphäre des Cafe Hahn. Entweder war der Soundmischer nicht ganz bei der Sache oder aber Ana Popovic hat kein glückliches Händchen bei der Auswahl ihrer Musiker. Jedenfalls würde sich der Zuschauer in dieser Beziehung einen weitaus höheren Qualitätsanspruch von einer technisch so talentierten Gitarristin/ Sängerin wünschen.
Hört man sich den nervtötenden Krach der restlichen Band weg, konzentriert sich dabei völlig auf das Gitarrenspiel und den Gesang von Ana, ist es einfach phantastisch was Sie in Ihren noch jungen Jahren schon drauf hat. So etwas wie Feeling kam am gestrigen Abend aber leider nur bei ca. 3 Stücken zum tragen.
Man wünscht Ana Popocic einen kundigen Berater oder Mentor, welcher in der Lage ist das Wesentliche über guten Sound zu vermitteln. Ihr Sound kann allgemein noch als „in der Experimentierphase“ tituliert werden. Nichts gegen einen guten Wah Sound, übertreibt man diesen aber wird es eintönig und selbst spektakuläre Soli wirken somit monoton.
Zu guter Letzt kann nur erneut beteuert werden, dass Ana Popovic eine begnadete Künstlerin ist aber dringend Beratung in Sachen „Band“ respektive „Bandleading “ braucht. Wie Eingangs erwähnt, kann ich über das Ende nichts berichten, da ich seit vielen Jahren ein Konzert wirklich genervt vor Abpfiff verlassen habe.
So isset leider gewesen



Dietmar