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 Konzertberichte
Blueser Offline




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21.05.2010 01:58
11.05./12.05./13.05.2010: Blues in der Lausitz Zitat · Antworten

Wer hätte das vor zwanzig Jahren gedacht? Eine private Jam-Session mit Johnny Mastro (voc, harp), Smokehouse Brown (g), Mike Hightower (bg) und Jimmy Goodall (dr) aus Long Beach/Kalifornien mitten in Weißwasser.
Schon als ich im Mai 2009 den Bericht von Jürgen Bauerochse auf rocktimes las, war klar, die Jungs lassen wir uns nicht entgehen. Am 15.09.2009 kamen dann Johnny und die Mamas Boys erstmalig nach Berlin. Während des Pausengesprächs im Exilgarbaty wurden erste Kontakte geknüpft und nun am 11.05. war es endlich soweit.

Einen Tag später traf man sich in Bad Muskau. Dem "Bluesprojekt Weißwasser" wurde Leben ein gehaucht und ´ne Menge Leute fieberten dem Ereignis entgegen. „Howlin“ war schon tagelang vorher nicht mehr ansprechbar. Wen wundert es; waren doch einige Kraftakte im Vorfeld nötig. Die Werbetrommel musste ordentlich gerührt werden. Vor allem aber musste eine geeignete Location gefunden werden. Hatten sich doch einige Konzertveranstalter zwischen Berlin und der Lausitz schwer getan. Schließlich wurde mit der „Turmvilla“ unweit der polnischen Grenze ein würdiger Klub gefunden. Und dort erklang erstmals der Blues. Und was für einer! Chicago Blues. Rau, dreckig und hart.
Es war kurz vor 22:00 Uhr als „Howlin“ ans Mikrofon trat und den Abend eröffnete. Über einhundert Bluesenthusiasten, beheimatet zwischen Cottbus und Dresden, waren gekommen. Und wir Berliner hatten noch nicht ein Mal die weiteste Anreise. Smoley war aus der Pfalz angereist und Roland, der Typ mit dem irren Stones-Outfit, aus Saarbrücken.
Und wieder gab es etwas auf die Ohren. Die Songs gingen fast nahtlos ineinander über. Schweißgebadet bearbeitete Smokehouse Brown seine Gitarre. Johnny kniete auf der Bühne und holte das Letzte aus seiner Harp heraus. Ein Dunst aus Schweiß, Alkohol und Tabak zog durch den Saal. Einzig schien der Basser die Nerven zu behalten.
Es gab noch etwas Erwähnenswertes. Am Rande des Geschehens trafen sich ein paar Aktivisten aus dem Bluesforum zu einem Gruppenfoto. Darunter Bernd Schulte, der die Band als Tourmanager begleitete. Noch so eine Ost-West-Begegnung.
Es war bereits weit nach zwei Uhr, als wir dann den Heimweg durch das verschlafene Nest antraten. Den Blues noch im Ohr.

Es war noch nicht genug. Am Donnerstag nach dem Frühstück – Bernd und die Männer aus Kalifornien waren längst nach Cloppenburg unterwegs – ging es nach Lauchhammer in den „Real Music Club“. Dort angekommen, waren „Howlin“ und Smoley längst vor Ort und Sepp, Kulle und Gabi standen bereits auf der Bühne. Aus Blues in der Lausitz wurde plötzlich „LausitzBlues“. Auftritte des Trios im Real sind immer Heimspiele. Und so hatte das Ganze eher familiären Charakter; auch am Herrentag.
Hier wurde übrigens am 7. April 2007 das Konzert mit Igor Flach mitgeschnitten, welches 2009 auf CD gepresst veröffentlicht worden ist und nicht nur ostwärts der Elbe für Aufmerksamkeit sorgte. „LausitzBlues“ hat sich längst über die Grenzen der Lausitz hinaus einen Namen gemacht.
In mehreren sets – unterbrochen von kurzen Pausen – bot „LausitzBlues“ einen Mix von Blues, Country und Rock’n Roll. Die Palette reichte von „Canned Heat“ über die Stones bis „Whitesnake“. Aber man hat auch Eigenes, wie „John Barleycorn“ oder „Alter Freund“ im Repertoire. Nicht schlecht staunte ich als ich plötzlich „Ratten“ von „Keimzeit“ hörte. Dieses Stück ist übrigens auf dem Soundtrack zu „Bye, Bye Lübben City“ zu hören. Spontan verließ Smoley seinen Platz, „stürmte“ die Bühne und blies so kräftig, dass er dabei seine Harp „zerschoss“.
Wer auf handgemachte, bodenständige Musik steht, dem sei „LausitzBlues“ wärmstens empfohlen. Gelegenheit dazu gibt es spätestens zur Rock- und Bluesnacht am 3. Juli 2010 in Groß Luja bei Spremberg.
Alles hat ein Ende. Gegen 15:00 Uhr verließen wir den renommierten Klub, der sich wegen zahlreicher namhafter liveacts, vornehmlich aus dem Genre Rootsmusik, längst einen Namen gemacht hat. Auf der A 13 dann, den Blinker gesetzt, links ausgeschert und die Warnblinkanlage eingeschaltet. Dieser unerlaubte Gruß galt einzig dem Mann im roten Audi.

Blueser

Der Blues muss bewaffnet sein, sonst glaubt dir kein Schwein.

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