Thomas schreibt "Sein Radiosender", "Sein" Radiosender? Hat er ihn am Ende sogar gekauft, habe ich mich gefragt.
Egal, auf jeden Fall mal reinhören da man bekanntlich nur über etwas ernsthaft sagen – und schreiben - kann, über das man sich zuvor ein Bild gemacht hat. Darum habe ich einfach die Station angeklickt und dann mir dann zu verschiedenen Tageszeiten an verschiedenen Tagen jeweils knapp eine halbe Stunde Programm angehört. So weit, so simpel.
Die Programmmacher haben in allen Stichproben neuere Stücke mit deutlich starkem Blueshintergrund (Spielweisen, Stilelemente, Soloformen, Läufe, Grooves, Patterns, Arrangements, Akkordfarben, Themen, Akzentuierungen usw.) mit Sinn für Qualität ausgesucht. Es gab natürlich Streuungen durch individuelle Vorlieben des jeweiligen Musikredakteurs, aber auch das Hören der „härteren Gangart“ macht wegen kompetenter Auswahl für einen traditionellen Bluesfan Spaß. Besonders interessant war, dass sich viele in den ausgesuchten Stücken an „neueren“ Blues-Leuten wie etwa Guitar Shorty oder Michael Burks orientieren und selbst die alten Meister nicht völlig ausgeblendet worden sind. Viele der von der Station gespielten Musiker haben schließlich früher mit den „Großen“ des Genres gespielt und dabei hörbar was gelernt. Wenn man es nicht schon selbst schon gewusst hat, lernt man es aus informativen Band-Informationen, die - überwiegend - nicht in einem frenetischen „Hochjubel-Stil“ geschrieben sind. Das belegt übrigens einmal mehr: Zukunft ohne Geschichte geht eben nicht.
Wer „Blues weiterentwickeln“ will, findet meiner Ansicht nach bei bellyup4blues.com prima Vorlagen, die für die „(Blues)Rocker“ alter und neuerer Schule zugänglich sind und die Vorbilder für eigene Versuche sein könnten. Das hilft in der Sache vielleicht mehr als 5 000 weitere Forum-Textzeichen. Unabhängig davon: It´s fun to keep the Blues alive - this way.
Thomas, wenn Du den Sender wirklich gekauft haben solltest - nicht "Rupert Murdoch" spielen, lass ihn so, wie er ist.