Das Internationale Jazzarchiv Eisenach ist neben dem Jazzinstitut Darmstadt die einzige Einrichtung ihrer Art in Deutschland. Es versteht sich als wissenschaftliche Einrichtung, orientiert sich an dem kulturgeschichtlichem Institut von Aby Warburg und legt den Schwerpunkt auf die Themen Jazz in den Diktaturen Osteuropas, Jazz im Nationalsozialismus und Geschichte des Blues und Jazz sowie der amerikanischen Rootsmusic. Das Archiv unterhält enge Verbindung nach Darmstadt, zum Jazzarchiv der Rutgers University N.Y. (USA) und arbeitet eng mit der Lippmann+Rau-Stiftung zusammen. Es wurde am 7. Mai 1999 im Industriedenkmal "Alte Mälzerei" Eisenach, indem sich seit längerem auch der Jazzkeller "Posaune" des Jazzklubs Eisenach befindet, eröffnet.
Den Grundstock der Sammlung des Archivs bildet der Nachlass des deutschen Blues- und Jazzpioniers Günter Boas. Boas stiftete, aus Symphathie für den Jazzklub, der Stadt Eisenach eine umfangreiche Sammlung an Schallplatten, Zeitschriften, Fotos, Briefen und anderen Dokumenten. Seine Sammlung zählt etwa 6.000 Schellackplatten, ungefähr 8. 000 Langspielplatten und EPs sowie eine umfangreiche Korrespondenz mit Jazzmusikern. Im Laufe der Zeit konnte die Sammlung durch private Schenkungen wesentlich erweitert werden.
2005 stellte der schweizer Jazzmusiker Hazy Osterwald dem Archiv einen großen Teil seiner privaten Sammlung, zu der Originalpartituren, persönliche Dokumente und Konzertmitschnitte gehören, zur Verfügung. Ein Jahr später übergab der Jazzschlagzeuger Trevor Richards, der sein Haus nach der Flutkatastrophe in New Orleans aufgeben musste, dem Archiv 7.000 Schallplatten, Bücher, Noten und mehrere Schlagzeugsets.
Gegenwärtig umfasst der Bestand etwa 60.000 Schallplatten/Tonträger, 80.000 Fotos/Negative, 28.000 Zeitschriften, 32.000 Artikel, 1.500 Plakate, 2.000 Bücher/Broschüren und 1.000 Videos.
Der Jazzklub Eisenach, welcher der Träger des Archivs ist, wurde im Januar 1959 von Manfred Blume gegründet und ist der älteste ostdeutsche Jazzklub. Blume war der Vater des Blues- und Boogiepianisten Alexander Blume.
@Wolli: Ich bin seit über 30 Jahren in der osdeutschen Musikszene unterwegs. Vorzugsweise in Sachen Blues und Jazz. Da hat man viel gesehen, gehört und kennt den einen oder anderen!
@wolli: Bleib mal ganz unruhig. Ist doch alles in Ordnung! Wer wie ich auf mehreren Hochzeiten tanzt, kommt kaum noch zu auf- geschweige den überholen! Gruß Blueser