Es gibt ja Menschen, die sind felsenfest davon überzeugt, dass alle Dinge eine Seele haben. Wenn das stimmt, dann würde das auch für den Mikrofonständer von Willy de Ville gelten. Das interessierte den Meister allerdings nicht die Bohne. Er malträtierte den Mikrohalter mit unwirschem Hin- und Hergebiege so lange, bis der schon nach dem vierten oder fünften Stück buchstäblich schlapp machte, den Dienst an der an sich coolen Musik von de Ville verweigerte - und die möglicherweise vorhandene Seele des Metallgestells in den Mikrofonständer-Himmel entschwebte. Da war bei Willy dann endgültig der Abend gelaufen, denn vorher hatte schon sein Harp-Mikro beziehungsweise der dazu gehörige Fender-Amp nicht die Töne produziert, die die schwarz-gewandete (männliche) Diva hören wollte. Beim Ersatzmikro kapierte Herr de Ville bis zum Ende des vergleichsweise kurzen Konzerts nicht den Zusammenhang zwischen der Nähe des Mikros zum Amp-Lautsprecher und dem durch diese Nähe zwangsläufig entstehenden Feedback. Das Ergebnis der fortwährenden Technikpannen: Kollege Willy machte den Eindruck, als wäre er lieber im Hotelzimmer geblieben, anstatt auf der Bühne des gut gefüllten Kölner E-Werks zu stehen. An der Musik selbst, an den Bandmitgliedern, am Sound, an all dem gab es im Grunde nix zu meckern. Nur Stimmung wollte nicht aufkommen bei der Performance, egal, ob de Ville ein paar seiner legendären Songs (darunter seine spezielle Version von Jimi Hendrix´ "Hey Joe") oder einen Muddy Waters-Klassiker anstimmte. An der öden Athmo hatte einzig und allein der Bandleader selbst Schuld. Er spulte sein Set lustlos herunter, der Kontakt zum Publikum ist ihm ohnehin nicht so wichtig. Da konnten sich die Mitmusiker noch so sehr den A.... abspielen - der Frontmann blieb irgendwie nörgelig und diese Stimmung färbte auf die Zuhörer im Saal ab. Am Ende gingen alle - Publikum, Musiker und wahrscheinlich auch Mr. de Ville - irgendwie ratlos von dannen. Fazit: Die Frage, ob alle Dinge eine Seele haben, bleibt bis auf Weiteres ungeklärt - das Kölner Konzert von Willy de Ville hatte jedenfalls keine. fand
besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Wir haben uns nun das zweite Mal über ein Willy-Konzert geärgert und werden sicher kein Konzert mehr der Diva besuchen, sehr schade. Mit seiner Musik wird das allerdings nichts zutun haben!
Wir fanden den Sound im E-Werk sehr gut und über die junge neue Band kann man nur sagen, klasse, obwohl man doch Vergleiche zur ehemaligen Band zieht aber sehr aufgeschlossen dem Neuen lauscht und abschließend beides gut findet. Nur eben anders und das ist sehr spannend bei Live Konzerten.
Mich haben besonders das vielseite Gitarrespiel und die Slide Sounds des Gitarristen begeistert, in Youtube kann man einiges von den aktuellen Niederlande Konzerten der Willy de Ville Band sehen.
Mal sehen ob wir in ein paar Jahren noch genau so denken, oder doch wieder hingehen......
viele Grüße
Many
PS. das für uns schönste Konzert von Willy fand vor Jahren nach Mitternacht in Peer/Belgien bei strömendem Regen statt.
Mensch, Many, das mit dem belgischen Erlebnis hättest Du mal vorher sagen sollen. Vielleicht hätte Meister Willy dann seine Band vor dem E-Werk im Regen spielen lassen und der Konzertablauf wäre dadurch etwas "flüssiger" geworden!!! vermutet