Wie ich erst gestern erfahren habe ist Jeff Healey tot. Hier ein kleiner Nachruf von mir. Ich habe in kennengelernt 1984 in Toronto, wo ich damal wohnte. Da war in Chinatown An Spadinaroad eine Kneipe die sich Spadiner Taverne nannte und wo jeden Sonntag Vormittag eine Jamsession von einheimischen Musikern stattfand. Besonders interresant War, dass dort auch sämtliche Bluesmusiker aus Amerika Sonntagvormittags aufkreuzten, die gerade in Toronto auftraten. So etwas wie ein Bluesfrühschoppen möchte ich mal sagen. Jedenfall kam ein junges Mädchen herrein, die wohl hässlichste Braut die ich je zu Gesicht Bekam. Sie trug einen Gitarrenkoffer und an ihrer Schulter hing ein junger Kerl, der offen- Sichtlich blind war. Nach der nächsten Pause brachte die Braut den Typen zur Bühne und Wir waren Alle ziemlich verdutzt, als er eine Gitarre über seine Beine legte und einen Herrlichen Bluesrock spielte. Ich spielte an diesem Tag das erste Mal mit Jeff und in den Pausen quatschten wir und Beschlossen dies zu wiederholen. Die nächsten Jahre spielten wir regelmäßig in verschiedenen Clubs in Toronto. Ich hatte dann meine Band zusammen und tourte durchs Land und eines Tages war Jeff aus der Scene verschwunden. Irgendein Drehbuchschreiber Sah ihn in einem Club spielen und schrieb seine Figur ins Drehbuch von dem Film Roadhouse. Wir sahen uns noch gelegentlich die nächsten Jahre bis ich dann nur noch unterwegs war Und mich schließlich in einer Hippiecommune zur Ruhe setzte. Ich sah ihm das letzte Mal hier in Berlin bei einem Auftritt vor vielen Jahren wieder. Er war für viele Gitarristen eine Inspiration und für mich ein Freund. Leb wohl !
besten Dank für deinen ganz persönlichen Nachruf. Ich habe Jeff nur bei ein paar Gigs aus sicherem Abstand erlebt, und es ist sicherlich etwas ganz anderes,wenn man, wie du eine persönliche Beziehung zu Jeff Healey hatte.
Grüße, Wolli
Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben