Hallo, die folgende Nachricht erreichte mich von Max vom Meisenfrei. Mir fehlen dazu die Worte.
betrübte Grüsse
Dr. Mojo
Hier die Nachricht von Max:
(Ich ertrage es nicht mehr. Und es tut mir leid.)
Na endlich! Es ist vollbracht.
Der Blues Club ist ab sofort rauchfrei.
Leider auch musikfrei. Und publikumsfrei. Und nun mit einer Luft gesegnet, die jeden gebeutelten Gletscher des Planeten wieder anschwellen lässt. Frei von Arbeitsplätzen allerdings auch. Aber auch frei von Lärmbelästigung über dem gesetzlich zulässigen Pegel. Und frei von Gästerecht einfordernden Gästen. Frei von Unfrieden.
Meisenfrei.
Der Club ist zu, die Kneipe auf.
Der Hintergrund: Nach der letzten Anzeige des Pro Rauchfrei e.V. Erlangen folgte meine gerechte Geldstrafe dafür, dass ich den Besuchern des Clubs ihr Selbstbestimmungsrecht und ihre Freiheit ließ draußen zu bleiben oder rein zu kommen, zu rauchen oder nicht zu rauchen. Laut Gesetz darf ich das nicht. Aber ich kann nicht diesbezüglich das Verhalten von Gästen, Freunden, Bekannten und Verwandten verbieten oder gar zur Anzeige bringen. Bin ich einfach nicht der Typ für. Auch kann ich mich nicht damit anfreunden aus Habgier meine Grundsätze über Bord zu werfen, wie ich es in letzter Zeit von meinen Kollegen erleben durfte. So muss ich jetzt einsehen, dass ich mit Errichtung des Clubs (und seines Konzeptes) eine Art Volksschädling war, der es auf die Gesundheit meiner Mitbürger abgesehen hatte. Nach all den Entbehrungen der letzten elf Jahre, die der Aufbau eines solchen Clubs mit sich brachte, ist das nun doch ein harter Schlag. Mich persönlich mit Strafen zu Dingen zwingen zu wollen die wider meines Gewissens und meiner Überzeugung sind, sind ein sinnloses Unterfangen. Ich bin für Freiheit, Frieden und Wahrheit. Das macht mich in der heutigen Zeit zu einem denkbar schlechten Bundesbürger. Das sehe ich ein. Aber ich gelobe Besserung. Ich werde mich mal nach Umerziehungsmöglichkeiten umsehen oder zumindest im Meisenfrei am Tresen mit einem Halben und einer Zigarette in mich gehen. Es muss doch möglich sein für die Menschen was Gutes zu tun ohne dabei mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.
Die Möglichkeit: Sollte da draußen jemand sein, der glaubt einen erfolgreichen internationalen Blues Club übernehmen zu können, dann sollte er fix sein und Geld mitbringen. Ansonsten breche ich unser Zelt hier ab.
Der Fluch: Allen anderen wünsche ich noch viel Spaß in einer schönen neuen und selbstverständlich freien Welt mit ihren herrschsüchtigen Politikern, habgierigen Kapitalisten und ihrer vergreisten Gesellschaft in der für den Club und Menschen meines Schlages kein Platz sein darf und möge Euch die Jugend nicht allzu früh die Laune verderben.
es stimmt, auch mich erreichte Heute diese sehr schlechte NAchricht. Hatte ich doch Johnny Mastro & Mamas Boys für den 1.Mai dort gebucht.. Das ist sehr schlimm!!! wegen so einem Saublöden Grund.
So geht ein Club nach dem anderen dahin. Irgendwann gibt es dann nur noch Ü30-, Ü40- und Ü50-Partys, Schunkelkonzerte mit Covermusik und die sauteuren Acts in den Riesenhallen mit ihrem Sch...-Sound! Und dann werden sich hoffentlich mal ein paar Leute fragen, ob das jetzt nach der Wirtschafts- und Finanzkrise die Kulturkrise ist! Eine Lösung: Kommt alle zu den Konzerten des Bluesforum-Festival vom 1.-3. Mai in Leverkusen - dann trinken wir einen drauf!!! seufzt
so wird Kultur durch einige Besserwisser oder diejenigen, die das Recht auf ( Rauch- Ruhe- oder sonstige )Freiheit( en ) für sich pachten, platt gemacht nach dem Motto, was ich nicht gut finde, kann und darf nicht sein. Warum gehen diese Leute überhaupt in eine Kneipe und trinken womöglich noch Alkohol, grillen am Wochenende mit Holzkohle, ist das gesund ? Selbst die Begründung, der Nichtraucher kann sich gegen Raucher nicht schützen, ist meiner Meinung nach ( ich bin selbst Nichtraucher, außer ab und zu mal die Zigarre von meinem Chef ) so nicht richtig. Wie schützt sich denn ein bekennender Nichtautofahrer ? Darf der nicht mehr auf die Straße. Muss nicht auf jedem Auto ein großes Banner kleben " autofahren kann für jeden tödlich sein ", selbst für Fahrer und Fußgänger. Haben diese Leute, die selbstgerecht sind, kein Auto ? Dies bezieht sich auch auf viele andere Bereiche des Lebens. Müssen wir die Fast Food Ketten abschaffen usw., usw.?
Man stelle sich vor, wir würden in allen Bereichen " gesund " leben, macht das Leben dann noch Spaß ? jeder von uns hat doch irgendwo ein Laster, wo er es nicht genau nimmt, bestimmt auch die Selbstgerechten.
Ich bin betrübt, sauer und eigentlich sprachlos ! Im Herbst vergangenen Jahres war ich als Tourmanager von Dave Hole zu seinem Konzert in diesem famosen Club, habe die Chuzpe bewundert mit der Nichtraucher darauf aufmerksam gemacht wurden, dass dort explizit das Rauchen erlaubt sei - chapeau ! dachte ich damals und habe den Betreiber für sein Standing bewundert. Die Luft war trotz Rauchens an dem Abend selbst für Nichtraucher mit Sicherheit noch mehr als erträglich, irgendwelche MAK-Werte wurden mit Sicherheit nicht überschritten.
Ich finde die Reglementierungswut in dieser Angelegenheit ist mehr als ein Ärgernis, sie ist kulturschädigend, arbeitsplatzvernichtend und im höchsten Maß antidemokratisch und bevormundend.
Andererseits: let´s face the facts. Rauchen ist ungesund (bin selbst Raucher), dieses Antiraucher-Gesetz ist leider schon fast überall eingeführt; die toleranzfähigeren Menschen sind nun einmal eindeutig mehr die Raucher (das sage ich hier ganz bewusst !)und deshalb gehe ich trotzdem zu Clubs, wie bei uns das Spirit of ´66 in Verviers/B, wo schon länger striktes Rauchverbot herrscht. Zuerst war´s ungewohnt und umständlich, immer kurz draussen vor der Tür schnell eine Kippe reinzuziehen, aber trotzdem habe ich viele schöne Konzerte dort erleben können..man gewöhnt sich schon daran, ist gar nicht so schlimm...
Die Frage stellt sich also anders: muss das Meisenfrei wirklich geschlossen werden, weil man sich dort dieser Gesetzgebung nicht beugen will ? Der advocatus diaboli in mir fragt sich, ob wir Raucher nicht in einer reziproken Intoleranzhaltung selbst dann dafür gesorgt hätten, dass dort nichts mehr stattfinden wird, Arbeitsplätze verloren gegangen sind und einer Bluesinstitution den Todesstoss verpasst hätten ?
Man muss sich dann schon fragen, ob dieser Preis nicht doch zu hoch ist. Ich meine, der Klügere, Tolerantere gibt dahingehend besser nach und erhält damit etwas Wertvolleres - in diesem Falle das Meisenfrei !
Sollte Max für sein "renitentes" Verhalten schon gerichtlich zu einem exorbitanten Obolus verdonnert worden sein, wäre an dieser Stelle vorzuschlagen ein Spendenkonto einzurichten, zur Erhaltung des Meisenfrei - müsste es uns ja allen eigentlich wert sein, oder ??
Hoffe euch alle positiv zum Nachdenken gebracht zu haben...
In Bayern hat man das Problem siehe unten gelöst. In jedem Fall zur Sicherheit falls einer Lust hat es nachzumachen, mit einem Juristen vor Ort abchecken. Wahrscheinlich hat der Clubbetreiber erst einmal die Schnauze gestrichen voll und das kann jeder verstehen, der einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Das kann ja, wenn man erst einmal von aufs Korn genommen ist, jedem schneller gehen als man glaubt und richtet größeren Schaden an als nur die Kohle. Es scheint hier ja auch Gutmütigkeit und freiheitliches Empfinden, die aber derjenige, der verantwortlich ist, leider bezahlen muß, eine Rolle gespielt zu haben. Mein Mitgefühl.
Ein Live-Club ist ab sofort Mitglied im zu gründenden
Förderkreis Live-Musik - Blues-Club XYZ e.V.
Das seit 1.1.2008 in Kraft getretene Gesundheitsschutzgesetz zwingt uns auf Grund des Umsatzeinbruches unser Lokal in Form eines Clubs zu führen, um Ihnen weiterhin die Möglichkeit zu geben Ihre Freizeit nach Ihren Neigungen zu gestalten.Der Zutritt kann in Zukunft nur Clubmitgliedern, deren Gäste oder privaten, geschlossenen Gesellschaften gewährt werden und ist somit der breiten Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Mitglied kann werden, - der das 18. Lebensjahr vollendet hat, - eine Club-Mitgliedschaft beantragt und damit einen Clubausweis erwirbt, - weiterhin Live-Musik im XYZ genießen und fördern will , - einem gleichberechtigten Zusammensein von Nichtrauchern und Rauchern schriftlich zustimmt und keine gesundheitlichen Bedenken bezüglich Passivrauchen äußert.
Mitgliedsbeitrag beträgt 12,-- € im Jahr. Mitgliedsanträge liegen im Lokal aus. Temporäre Gastmitgliedschaft kann beantragt werden. Gastzutritt wird demjenigen gewährt, der die obigen Punkte akzeptiert und in Begleitung eines Mitglieds Eintritt erhält.
Die Mitgliedschaft entbindet das Mitglied oder einen Gast des Mitglieds nicht vom Entrichten des Eintrittspreises für die Veranstaltung.
Das Hausrecht behält weiterhin der Wirt.
Wir bitten um Ihr Verständnis- es können auf Grund der Gesetzeslage nur Mitglieder, angehende Mitglieder und deren Gäste bewirtet werden.
Zitat von WhyMaIn Bayern hat man das Problem siehe unten gelöst. In jedem Fall zur Sicherheit falls einer Lust hat es nachzumachen, mit einem Juristen vor Ort abchecken. Wahrscheinlich hat der Clubbetreiber erst einmal die Schnauze gestrichen voll und das kann jeder verstehen, der einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Das kann ja, wenn man erst einmal von aufs Korn genommen ist, jedem schneller gehen als man glaubt und richtet größeren Schaden an als nur die Kohle. Es scheint hier ja auch Gutmütigkeit und freiheitliches Empfinden, die aber derjenige, der verantwortlich ist, leider bezahlen muß, eine Rolle gespielt zu haben. Mein Mitgefühl.
Ein Live-Club ist ab sofort Mitglied im zu gründenden
Förderkreis Live-Musik - Blues-Club XYZ e.V.
Das seit 1.1.2008 in Kraft getretene Gesundheitsschutzgesetz zwingt uns auf Grund des Umsatzeinbruches unser Lokal in Form eines Clubs zu führen, um Ihnen weiterhin die Möglichkeit zu geben Ihre Freizeit nach Ihren Neigungen zu gestalten.Der Zutritt kann in Zukunft nur Clubmitgliedern, deren Gäste oder privaten, geschlossenen Gesellschaften gewährt werden und ist somit der breiten Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Mitglied kann werden, - der das 18. Lebensjahr vollendet hat, - eine Club-Mitgliedschaft beantragt und damit einen Clubausweis erwirbt, - weiterhin Live-Musik im XYZ genießen und fördern will , - einem gleichberechtigten Zusammensein von Nichtrauchern und Rauchern schriftlich zustimmt und keine gesundheitlichen Bedenken bezüglich Passivrauchen äußert.
Mitgliedsbeitrag beträgt 12,-- € im Jahr. Mitgliedsanträge liegen im Lokal aus. Temporäre Gastmitgliedschaft kann beantragt werden. Gastzutritt wird demjenigen gewährt, der die obigen Punkte akzeptiert und in Begleitung eines Mitglieds Eintritt erhält.
Die Mitgliedschaft entbindet das Mitglied oder einen Gast des Mitglieds nicht vom Entrichten des Eintrittspreises für die Veranstaltung.
Das Hausrecht behält weiterhin der Wirt.
Wir bitten um Ihr Verständnis- es können auf Grund der Gesetzeslage nur Mitglieder, angehende Mitglieder und deren Gäste bewirtet werden.
Na super ! Und von uns jüngeren darf dann keiner mehr dort auftreten oder zuhören ! jan
Du bist doch bald 18! Das geht schneller als Du denkst, und dann kannst Du für Rest Deines Lebens überall rein!!! Und das wird wahrscheinlich länger sein als Du Dir es jetzt vorstellen kannst! Jugendschutz ist wichtig und muss sein! Über alles andere kann und sollte man immer nachdenken und reden.
wir alle sollten Max ermutigen und dafür sorgen, wie auch immer, das nicht noch mehr Clubs schliessen. Das geht nur wenn wir auch hingehen...raus aus euren Wohnstuben und Sofas, hinein ins Clubleben.
Die Idee mit dem e.V. Status soll Max wahrscheinlich schon mal gehabt haben aber warum es dann soweit gekommen ist wie es jetzt, keine Ahnung und davon 'ne ganze Menge. Bernd
>>>Danke ! Wir werden Spass haben ,auch wenn das Ganze etwas stressig wird , mit zwei Auftritten aber WiiiR sind ja noch ganz jung ! Das Angebot von Puma ist übrigens echt Klasse ! Ausserdem ! Reklame in eigener Sache .....Wir spielen am 30.04 im Cafe Stückgut in Solingen im alten Hauptbahnhof ,das ist im Solinger Südpark , eine Künstlerkolonie ,wirklich gut ,man kann bei schönem Wetter auch draussen sitzen ! Es lohnt sich mal vorbei zu kommen . Gruss Jan<<<
wirst du doch gut gebucht - also keep cool little blue boy... john
Lieber Gott, schenke mir die Gelassenheit und die Geduld, meine Mitmenschen wenigstens einigermaßen zu verstehen...
kaum zu Glauben aber ich habe es tatsächlich geschafft eine Ausweichlokation zu finden. Ist zwar nicht so bekannt wie das Meisenfrei aber schon seit mehr als 30 Jahren bestand. KEREM-KULTUR-KNEIPE in Delmenhorst am 1.Mai also vielen Dank an Kerem!!!