sein erstes Solo Album "Laid Back" erschien 1973 und hörte sich an wie ein Allman Brothers Album sich damals anhörte. Das legendäre "Brothers & Sisters" erschien nur wenige Monate vorher.
Sein letztes Solo Album "searching for simplicity" erschien zwar 1997 enthielt aber keine neuen Songs, die waren zuletzt 1988 auf dem Album "Just before the Bullets Fly" zu hören.
Jetzt hat er endlich wieder ein Solo Album vorgelegt, und was für eines.
Eigentlich sollte "Low Country Blues" im letzten Sommer (2010) erscheinen aber seine Hepatitis C Erkrankung und dann die Lebertransplantation verschoben das ganze Projekt bis in den Januar 2011.

Produziert hat kein geringerer als T-Bone Burnett, Gitarre Doyle Bramhall II, die Rhythmus Abteilung kommt aus dem Hause T-Bone Burnett mit Bassmann Dennis Crouch und dem exzellenten Drummer Jay Bellerose.
Die Ebony & Ivory Tasten bedient der große Dr.John. Was will man mehr.

Das Album heisst zwar Low Country Blues aber bei einigen Songs kommen
dann doch auch Bläser zum Einsatz. Alles in allem sind die Titel des Album bekannt aber sehr gut interpretiert mit eben diesem Southern Feeling und dem Allman Brothers touch. Gregg's Stimme ist noch immer sehr gut.
Er interpretiert hier die Garde der Bluesklassiker und macht es sehr gut.
Mir persönlich gefällt "Devil got my woman" besonders gut, man spürt förmlich das Mississippi Delta, die Hitze, Schwüle und die Kraft der Musik dort. Floating Bridge hört sich sehr nach T-Bone Burnett an, das kann nur er so produzieren. Can't be Satisfied ist Southern Blues pur, dezentes Piano & Slide Gitarre.
Dann Blind Man, ich hätte nicht gedacht das er diesen Bobby Bland Titel so gut hin bekommt. Bobby Bland, für mich einer der ganz ganz großen Blueser, sein Einfluss wird viel zu wenig gewürdigt. Da passen die Bläser auch zum Song, Klasse!
Auch der BB King Song "please accept my Love" kommt wunderbar rüber, man hat einfach mal den Takt geändert und schon klingt dieser BB King Klassiker wie ein Southern Delta Blues.
Tears Tears Tears von Amos Milburn musste mit Bläsern gespielt werden, alles andere wäre dem Song nicht angemessen. Das hat er gut gemacht! Klingt richtig gut.
Zum Abschluss das highlight des Albums "Rolling Stone". Alle Zutaten eines Dr.John Zaubertranks plus die hervorragenden Qualitäten eines T-Bone Burnett und dann eine Prise Slide Gitarre-Trommeln-Bass und fertig ist das Southern-Delta-Allman-Dr.John Elexier.

Ich würde mir wünschen das Gregg noch mal auf Deutschen Bühnen zu sehen wäre, vieleicht auf einem Festival.
Zuletzt habe ich ihn mit den Allman Brothers auf einem Classic Rock Festival in den Niederlanden gesehen aber das ist nun auch schon wieder 7 oder 8 Jahre her.
Die Tracklist:
1. Floating Bridge (Sleepy John Estes)
2. Little By Little (Junior Wells)
3. Devil Got My Woman (Skip James)
4. I Can't Be Satisfied (Muddy Waters)
5. Blind Man (Bobby Bland)
6. Just Another Rider (Gregg Allman & Warren Haynes)
7. Please Accept My Love (BB King)
8. I Believe I'll Go Back Home (Traditional)
9. Tears Tears Tears (Amos Milburn)
10. My Love is Your Love (Samuel Maghett)
11. Checking On My Baby (Otis Rush)
12. Rolling Stone (Traditional)