Zed Mitchell - Autumn in Berlin 12 Tracks ca. 55min
Nach der "Springtime in Paris" und dem "Summer in LA" folgt jetzt im musikalischen Zyklus der Jahreszeiten der "Autumn in Berlin". Zed Mitchell hat die 12 Tracks des Albums nicht nur auf höchstem Niveau gemixt und produziert, sondern auch die gesamte Musik geschrieben. Die Texte hat er mit Hilfe seines "Lyrics-Teams" geschrieben, als da wären Linda & John Cianciola und Jim Gombatto.
Die Zed Mitchell Band spielt modernen Blues mit einer rockigen Note. Zwar ist nicht genau beschrieben, welche Musiker genau bei den Aufnahmen dabei waren, aber sicherlich waren es wohl die angegebenen Member seiner Touring Band. In erster Linie der Sohn von Zed, Ted Mitchell (immer schön zu sehen, wenn die Fackel weitergetragen wird), der ebenso wie sein Dad singt und Gitarre spielt. Am Bass spielen Goran Vujic, Rolf-Dieter Schnapka und Andreas Reinhard und die Drums bedienen Ulf Stricker, Uwe Petersen und Peter Hensen. Bleiben noch Martin Drazek und Sasha Kühn an den Keyboards.
Auf dem Album variieren die Spielarten des Blues, die Songs werden mal rockig vorgetragen, wie auf "I'm In Vegas Tonight", "Like You Do", und "Waiting For The Fire" und slow bluesig wie auf "This Is The End", oder balladenhaft "People Asking". Über allem aber thront das faszinierende Gitarrenspiel von Zed Mitchell. Was das betrifft, gehört Zed Mitchell sicherlich mit zu dem Besten, was Europa an Bluesgitarristen zu bieten hat. Definitiv! 2006 bekamen er und seine Band so etwas wie einen "Ritterschlag" von B.B. King, als der ihn als Vorgruppe für seine Europa Tournee buchte. Dabei muss man auch bedenken, dass der in Belgrad geborene Ted Mitchell in seiner Heimat ein absoluter "Star" ist, wie auch Todo Tovorovic von der "Blues Company" zu berichten wusste, als er von Zed zu einem Bluesfestival in Belgrad eingeladen war. Wenn überhaupt ein Manko auf "Autumn in Berlin" zu erwähnen wäre, dann der englischsprachige Gesang, bzw. die Aussprache. Zed Mitchell's Stimme geht über 5 Oktaven wie ich gelesen habe und ist wohl über jeden Zweifel erhaben, daran liegt es nicht. Eher daran, dass die englische Sprache im ehemaligen Ostblock nicht gefördert wurde, ja sogar eher verpönt war.
Seit 1970 ist Zlatko Manojlovic aka Ted Mitchell als professioneller Musiker unterwegs und seit 1988 hat Zlatko versucht, in Deutschland Fuß zu fassen. "Zlatko & his Band", später "Zlatko & The Zodiacs" erspielten sich durch emsiges Touren ein immer größer werdendes Publikum, bis ein anderer "Zlatko" durch seine Unwissenheit bei "Big Brother glänzte" und damit den Namen unmöglich machte. Zumal der andere Zlatko auch noch versucht hat zu singen. So wurde "Zed Mitchell" aus der Taufe gehoben und für Ambitionen hinsichtlich des anglo-amerikanischen Musikmarktes ist der Name sicher von Vorteil.
Erwähnen möchte ich noch, dass die besten Stücke der CD's "Springtime In Paris" und "Summer In LA" auf der 14-Track CD "Game Is On" zu finden sind, die 2012 erschien.
Zed Mitchell ist ein gutes Beispiel dafür, dass aus deutschen Landen inzwischen Bluesmusiker kommen, die internationales Format haben.