Ja, ja, ich weiß, ich bin ein bisschen spät dran mit diesem Konzertbericht. Aber manchmal muss ich ja auch noch arbeiten. Als eine der führenden Bluesbands Italiens kündigte Harry Braun von Eifel-Events die "Rico Blues Combo" an - Power-Bluesrock aus dem europäischen Süden. Als Stammgast bei den Konzerten in der Burg in Satzvey wollte ich mir die italienischen Kollegen nicht entgehen lassen, zumal als Gast der Band der Hammond-Spieler Alberto Mersico mit auf Tour war. Und soviel schon mal vorweg: Der Junge allein war das Eintrittsgeld wert!!!
Die Mannen aus dem Stiefel-Land überraschten ihr Publikum von Anfang an: nämlich mit einem Equipment- und Bühnenaufbau, der ein wenig an einen gut sortierten Sperrmüllhaufen erinnerte. Aber man weiß ja: Die Optik ist nicht alles - zumal bei älteren Herren. Als die dann loslegten, spielte das Aussehen (der technischen Einrichtungen) dann auch keine Rolle mehr. Vor allem Maurizio Pugno an der Gitarre und der ultracoole Hammond-Virtuose Mersico (immer mit einem zerknautschten Zigarillo im Mundwinkel) zeigten den leider nicht sehr zahlreich erschienen Konzertbesuchern, was eine italienische Bluesrock-Harke ist. Die Hammond donnerte mit einem Granatensound, Saitenkünstler und Tastenspieler hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und überzeugten durch ein grandioses Zusammenspiel. Bass und (unverstärktes!!!) Schlagzeug sorgten für einen satten Groove im Bourbonensaal und lieferten das richtige Fundament für die ausgiebigen Solo-Ausflüge von Gitarre und Hammond.
Ausgerechnet der Bandleader und Namensgeber der Combo, Rico Migliarini, fiel allerdings gegenüber seinen Band-Kollegen ein wenig ab. Der Boss blies zwar eine fette Blues Harp, seine Gesangsparts waren aber leider wenig erbaulich und ziemlich, sagen wir mal, uninspiriert. Zum Glück setzten Gitarre, Hammond und dann auch die Harp immer deutlichere Akzente, je länger das Konzert dauerte. In der zweiten Konzerthälfte ging jedenfalls ordentlich die Post ab. Und als der letzte Hammondton aus dem Lesley-Lautsprecher geröhrt war, gab es reichlich Beifall vom unverdrossenen Eifeler Bluespublikum. Meine Wertung: 7 von 10 möglichen Punkten auf der Bluesrock-Skala - und auf jeden Fall ein Tipp fürs nächste Mal. That´s it - Markus
das ist ja schön, dass wir uns einig sind! Mir haben die italienischen Blueser jedenfalls gefallen - und so eine satte Hammond bekommt man tatsächlich heute nicht mehr oft zu hören! Ich hatte Dir neulich mal als kleines Dankeschön für die vielen schönen Blueskonzerte in der Burg und anderswo das Erstlings-CD-Werk meiner Band "Not Only Brothers" geschickt. Ich hoffe, das Präsent ist auch sicher im fernen Blankenheim bei Euch im Waldbahnhof angelandet! Besten Gruß aus Bonn