Peter Driessen und Gregor Hilden ganz leise im Woodhouse,
dieses war der Wunsch von Gunnar. Im Vorfeld gab es diverse Diskussionen ob denn nun wirklich „ohne Stecker“ gespielt, oder halt die Elektrische leise gedreht wird. Nun dieses Geheimnis kann gelüftet werden. Die beiden spielten nach alter Väter Sitte die akustische Gitarre dezent mit einem Micro abgenommen und eine Jazz Gitarre minimal verstärkt über die PA. Leise Performance passend zum Woodhouse wo der kulinarische Genuss im Vordergrund steht und die Musik dem Ganzen die wohlige Atmosphäre bereitet. So wurden gestern Abend einmal mehr alle Sinne im positiven Kontext angesprochen. Von hier aus auch Kompliment an die Küche.
Das wir es bei Driessen und Hilden nicht mit gewöhnlichen Gitarristen zu tun haben dürfte klar sein. Die beiden Virtuosen haben ein exzellentes Konzert in zwei Sets plus heftig geforderter Zugabe gegeben. Hierbei ist besonders der gnadenlos gute Bluesgesang von Peter, gepaart mit sehr schönen gefühlten Tönen welche Gregor beisteuerte und einer einfühlsamen Rhythmik ebenfalls von Peter hervorzuheben. Dieses Wechselspiel zwischen Solotönen und Rhythmik bedienen beide Musiker ausgezeichnet und spielten sich auch immer wieder gegenseitig die Bälle zu. Dabei gefiel besonders das was echtes Bluesfeeling ausmacht. Der Song steht im Vordergrund, die Gitarre wird aus dem Bauchgefühl heraus bedient, dynamische Spannung in der Lautstärkevariation und mein absolutes Lieblingsthema in diesem Zusammenhang „weniger ist mehr“. Dieses Feeling haben leider nur wenige Musiker und leider auch wenige die im Blues unterwegs sind. Hier aber nicht: Egal ob Akustisch ganz leise oder in anderen Situationen kräftig Verstärkt, Driessen und Hilden bringen die wichtigen Grundlagen der Blues Musik zu Gehör und machen deutlich wie viel Potential in diesem Genre steckt.
So gesehen konnte gestern Abend der geneigte Zuhörer einen echten Sinnesgenuss erleben und der interessierte Musiker eine weitere Lehrstunde in Sachen Blues mit nach Hause nehmen. Auch hatte ich das Gefühl das so manche Frau im Publikum, ob Peters besonderer Stimme, „hin und weg war“ und möglicherweise auch noch süße Träume mit nach Hause nahm.
Abschließend stellte sich nicht die Frage ob den nun der Live Blues tot ist, es stellte sich eher die Frage warum nur sehr wenige Musiker den Blues so lebendig und echt rüber bringen wie Peter Driessen und Gregor Hilden. Auch hat sich die Frage aufgeklärt ob Sie denn auch akustisch können. Sie können! Ein gelungener Abend in guter Atmosphäre bei leckerem Essen, so soll es sein.
Grüße aus dem Bluesland NRW
Dietmar
P.S.: Wer Driessen und Hilden etwas lauter und mit kompletter Band erleben möchte kann dieses schon am Donnerstag 04.09.2008 im Topos Leverkusen haben.
Zitat von BlueToneGuitar P.S.: Wer Driessen und Hilden etwas lauter und mit kompletter Band erleben möchte kann dieses schon am Donnerstag 04.09.2008 im Topos Leverkusen haben.
na,das wird der Wolli gaaar nicht gerne hören..laut ist out im topos.. dank des neuen,angrenzenden Seniorenheimes ist eher "leise" und "Dezibel-Messgerät" angesagt
Gruß, Wolli
Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben
@ Dietmar: Vielen Dank für Deine schöne Betrachtung des Abends. Ich möchte hier nur anfügen, dass leider nur wenige Musiker waren, die dem KONZERT gelauscht haben.Aber diesen Spitzengenuß wird es hei sicher im kommenden Jahr wieder geben. Enttäuschend auch, dass viele Veranstalter sich vor solch einem Ausflug in den Hörgenuß nicht wagen. Ich würde mir mehr solche Angebote von den Damen und Herren Musiker wünschen, dafür mache ich dann gerne weitere Termine frei.