Das Bluesfestival in Dresden fand ohne mich statt. Aber man hat ja „seine“ Leute. Und in ihren Berichterstattungen lobten sie die „Crazy Hambones“ in den höchsten Tönen. Also ließ ich mich nicht lange nötigen und begleitete sie in den „Bassy Cowboy Club“ im Berliner „Pfefferberg“. Bis zum Konzertbeginn gegen 24:00 Uhr füllte sich der Laden ordentlich. Mir wurde schnell klar: Der Blues stirbt nicht aus. Das Durchschnittsalter des Publikums lag unter 30 Jahre und wir waren die Oldies. Das ist mir ja noch nie passiert. Egal. Gegründet wurde die Band im Jahre 2003 von Michael Maas (dr). Und als ich ihn sah, wurde mir klar, es gibt nicht nur guten Blues, sondern auch Boogie Woogie vom Feinsten. Rayan Donohue aus New Orleans spielte nicht nur die Gitarre, sondern überzeugte mich vor allem durch seine kräftige Bluesstimme. Aber eigentlicher Sänger und Harper der Band ist der Wahl-Hamburger Henry Heggen, der nicht nur durch sein Harpspiel überzeugte, sondern auch mit seiner frischen, natürlichen Art das Publikum in Fahrt brachte. Abwechselnd entlockte er der Bluesharp ruppige bis sanfte Töne.. Besonders gelungen schien mir das bei der Dixon-Nummer „My Babe“. Höre ich diesen Titel werde ich natürlich sofort an Stefan Diestelmann erinnert. Aber die Interpretation, welche ich an diesem Abend zu hören bekam, unterschied sich deutlich und spricht für das Können dieser drei Musiker. 2004 nahm die Band ihr erstes Album auf, welches in der Fachwelt hoch gelobt wurde und ihr mehrere nationale und internationale Auszeichnungen einbrachte. Musikalisch orientiert sich die Band an den Altmeistern Muddy Waters, Little Walter oder Dr. Ross und bediente alle Facetten des Blues. Mein Prädikat: sehr zu empfehlen