Obwohl fest in der Ostszene verwurzelt, schielt ein Auge immer gen West. Es ist wie früher. Und westwärts tut sich jede Menge. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich mir den Popa Chubby aus der Nähe betrachten würde. Und nun war es soweit.
Wie viele Legenden kennt der Blues? Manch einer zählt den 1960 geborenen New Yorker dazu. Ein Blues-Schwergewicht ist er alle mal.
Vielleicht ist es gar nicht aufgefallen? Ich hatte schon Fotos noch vor dem Konzert auf meine HP geladen. Wie geht das denn? Es gab zwei Konzerte in Berlin. Das Samstagskonzert war bereits nach kurzer Zeit ausverkauft und so entschloss man sich zu einem Zusatzkonzert. Schon am Sonntagvormittag bekam ich ein Feedback und erste Fotos geliefert. Danke Sylvia! Am Samstagabend war das Quasimodo bis auf den letzten Platz gefüllt. Es war heiß. Die Luft zum schneiden. Ich bevorzuge die etwas entspanntere Atmosphäre - muss mich ja bewegen - und ließ auf den Sonntag reservieren. Danke "Howlin" !
Mit reichlicher Verspätung betritt Chubby im Kiss-shirt (!) die Bühne, ruft "Do you feel good?" und legte los. Ja, ich fühlte mich gut. Krach nach meinem Geschmack. Die Songs gingen nahtlos in einander über. Falls jemand die Set-Liste erwartet? Fehlanzeige. Ich kenne sie nicht. Nicht ganz. Den Hendrix und Chuck Berry habe ich schon erkannt. Schon nach dem dritten Song musste er sich schweißgebadet setzten. Ich nicht. Und dann kam irgendwann "Halleluja". Einfach herrlich. Punkt 0.00 h legte Drummer Tom Papadatos ein Schlagzeugsolo hin. Chubby legte die Gitarre beiseite, zog sich das bereitstehende drum-set heran und lieferte sich abwechselnd mit dem Drummer und seinem Bassisten A. J. Pappas ein Duell. Nach zwei Stunden war Schluss mit lustig. Aber eine Zugabe aus dem neuen Album "The Fight Is On" gab es dann noch. Man darf sich weiter streiten. Ist das nun Rock oder Blues, was Chubby da abliefert? Aber ist das nicht egal?
Blueser
Der Blues muss bewaffnet sein, sonst glaubt dir kein Schwein.
Hallo Matthias, freut mich auch das es dir gefallen hat. Popa polarisiert doch die Gemeinde wo immer er Auftritt und egal welche CD er veröffentlicht. Die Mukke ist einfach nur geil wenn man bei seinen Konzerten dabei ist. Seit 1996 gehe ich ungefähr einmal im Jahr zu Popa Chubby, das ist schon ein Ritual geworden. Ich habe dabei das Glück das er gleich über die niederländische Grenze einen Club immer wieder besucht. Dort, sagt er, ist sein Wohnzimmer. Ich mag diesen riesen Teddybär, er hat viel für den "jungen" Blues getan, viele junge Menschen den Blues näher gebracht und eines gefällt mir besonders an ihm: er schert sich 'n Teufel an dem was andere sagen. Er macht die Mukke die ihm gefällt, er kleidet sich wie's ihm gefällt und er sagt ganz deutlich seine Meinung...auch wenn es einigen nicht gefällt (wie z.B. G.W.Bush). Du kannst dir sicher denken das ich schon Früh den Kontakt zu ihm gesucht habe und es ist mir auch gelungen, die XXL T-Shirts unter sich. Wir hatten uns einmal 2 Jahre nicht gesprochen und dann waren wir zufällig im selben Hotel einquartiert (und Björn Berge der im Vorprogramm auftrat). Er hatte das Zimmer gegenüber und so ließ der Kontakt nicht lange auf sich warten. Am nächsten Tag, beim späten Frühstück, saßen wir am Tisch zusammen und haben uns köstlich unterhalten. Als meine Frau dann auch noch zum Frühstück erschien hatte er nur noch den Blick auf sie gerichtet, sieht sie doch seiner Gallea ein wenig ähnlich. Für mich ist und bleibt er eine Bereicherung in jeder Hinsicht.