Henrik Freischlader "Night Train To Budapest" (Cable Car Records) 11 Tracks, 62:59min - Vö: 29.11.2013
Mit “Night Train To Budapest” legt Henrik Freischlader sein mittlerweile 6. Studioalbum vor und er steht mittlerweile als Präferenz für „Blues aus Deutschland“ ganz oben. Henrik macht sich wohl nicht viel aus solchen Titeln, aber er hat sich das hart erarbeitet. Regelmässige Touren und ebensolche CD/LP Veröffentlichungen auf höchstem Niveau haben dazu geführt. „Nebenbei“ hat er noch die Record Company „Cable Car Records“ gegründet, wo er auch andere Künstler produziert und unterstützt.
Auf “Night Train To Budapest” finden sich 11 Tracks von etwa 63 Minuten Länge. Die Mischung von rockigem Blues mit souligen Einschlag behält Henrik auch diesmal bei. Mit dem Rocker „Point Of View“ startet das Album und es folgen noch mehr Songs die zeigen, wie virtuos Henrik mit der Gitarre umgeht, etwa Track 6 „Down The Road“, oder die Nr. 8 „If This Ain’t Love“.
Henrik Freischlader hat diesmal noch mehr Wert auf die Gitarren und den Gesang gelegt, als ohnehin schon. Beispiel: „Gimme All You Got“. Der Mix an Gitarren lässt einen auch nach mehrmaligem Hören neue Nuancen entdecken. Ebenso der Gesang. Nun besitzt Henrik die seltene Gabe, langsame Bluestracks und bluesige Soulballaden absolut schmalzfrei zu präsentieren. Er schafft den gesanglichen Spagat zwischen gefühlvoll und soulig gesungener Bluesballade und den aggressiver gesungenen Rockern und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Henrik bei den Aufnahmen der Vocals sehr viel Wert auf die Phrasierungen gelegt hat. Das kommt sehr schön bei „My Woman“ zur Geltung, oder bei „Caroline“ mit der dezenter Bass- Drum- und Hammond Begleitung und der Stimme im Fokus. Die wunderschönen Hammond Parts sind natürlich von „Mr. Mo“, Moritz Führhoop, übrigens der einzige Musiker, der Henrik Freischlader im Studio begleitet hat. Bass, Drums, den Gesang und die Gitarren hat Henrik wie gewohnt selbst eingespielt. Diese Arbeitsweise im Studio wird schon länger von Henrik bevorzugt. Aufgenommen wurde in seiner Heimatstadt Wuppertal im „Carousel Studio“ und die Aufnahmen hat Henrik Freischlader auch selbst produziert. Doch Marc Sokal hatte im Studio großen Anteil am Erfolg, indem er für die Recordings, den Mix und das Mastering verantwortlich zeichnet. Zusammen haben sie den „Night Train To Budapest“ auf den Weg gebracht und es ist ein qualitiv hochwertiges Album entstanden, das sicher in den Bestenlisten des Jahres 2013 zu finden wird.
Man muss kein großer Prophet sein, um zu sehen, dass wohl bald die US-Blues Szene auf ihn aufmerksam wird (wenn sie es nicht schon ist) und Henrik Freischlader wird sie mit seiner „Down To Earth“ Haltung und seinen Künsten begeistern. Dann heißt es „Flight To LA“! Doch noch erfreuen wir uns an dem „Night Train To Budapest“. Fazit: Sehr schönes Album, absolute Kaufempfehlung!
Cooles Review zu einem großartigen Album. Auch die Prognose würde ich sofort unterschreiben.
Das guitar-Magazin hat übrigens gerade eine geile Titelstory mit Henrik gemacht. Super Interview zu "Night Train to Budapest" und natürlich Henriks Klampfen.