es ist so, wie wolli schrieb: Mit einer Hobbyband kann ich selbstverständlich nicht den gleichen Aufwand treiben wie ein Profi. Vor allem kann ich mir keine Agentur leisten, auch deshalb, weil das Verpflichtungen mit sich bringt, die man als Hobbymusiker unter Umständen nicht einlösen kann. Ich habe beispielsweise meine schönen bunten Plakate wieder auf schwarzweiß-Kopien umgestellt, weil die Kosten für den Druck schon so manche Gage auffressen. Da steht dann Aufwand und Ertrag in keinem gesunden Verhältnis mehr zueinander.
Und weil guennes sich immer freut, wenn die Bands richtig mitarbeiten: Die meisten Veranstalter tun das leider selbst nicht. "Ich rufe dich an" ist beispielsweise einer der besten Witze, die ich kenne. Passiert unter 100 Kontakten vielleicht, mit Glück, einmal. Veranstalter wie guennes sind die absolute Oberausnahme.
Man muß schon ganz schön crazy sein, wenn man was erreichen will. Zu einen Teil viel Idealismus, zum anderen Teil gehört sehr viel Fleiß dazu. Die Erkenntnis sollte schon sehr früh, im Kindergarten oder Zuhause geprägt werden. Mit Neid und "fiesen Tricks" kommt man nicht weiter, nur die fleißige Arbeit am Ziel läßt aus einer Idee auch einen Erfolg machen. Ich kenne neben den "Profis" auch Semifrofis, die Zielstrebig an sich arbeiten und einen Gig an den anderen reihen. Oftmals werden die dann neidisch angemacht - oder Doc? http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
Moin Jürgen, es muß nicht immer eine Agentur sein. Ihr bekommt das immer in den falschen Hals. Ich meinte Management. Das kann ein Dritter oder Du selbst sein. Hängt Euch doch nicht an ein besch...s Medium, egal ob Plakat oder so. Klappern gehört ebenso zum Handwerk wie das beherrschen der Giarre oder der Songs (dabei fällt mir oft bei schlechteren Gruppen auf, dass die obwohl schon lange auf der Bühne, immer noch mit dem Notenständer und Texten da stehen - sehr schlimm) Aber was soll die Diskussion. Ich gebe meine Meinung zu effektivem Management, dann zeiht amn sich wieder auf das Hobbytum zurück..., wat nu? Mir sagte mal einer "n' bischen schwanger geht nich", will heißen, wennse wat machs, machet richtich - oder? http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
jaa, Gunnar, du hast ja sicherlich recht, ich denke, da sind wir alle einer Meinung..aber Anspruch und Realität weichen oftmals voneinander ab.. aus verschiedensten Gründen.. das ist nunmal so.. und das hängt auch damit zusammen, ob man die Sache(Musik. Management, Selbstdarstellung) als Profession betreibt oder nicht...oftmals ist es so, dass auch Hobbybands sicherlich an ihrem Selbstmanagement mehr tun könnten..aber sie müssen ja nicht unbedingt.. ,keine Frage.
ich habe das nicht in den falschen Hals gekriegt, sondern lediglich angemerkt, dass man als Hobbymusiker nicht ernsthaft mit den Profis - was Marketing anbetrifft - konkurrieren kann. Ich ziehe mich da nicht auf irgendwas zurück. Du hast ja recht: Wenn man was macht, soll man es so gut wie möglich machen. Und das man gut spielen muss, ist doch klar. Trotzdem muss es doch auch mal erlaubt sein, den Frust über die Veranstalter rauszulassen. Durch die Kokurrenzsituation in dem Geschäft bist du als Musiker eben der Gelackmeierte. Und einige Veranstalter nutzen diese Situation halt aus. Auch bei einer gut gemachten Bewerbung, freundlichem Nachhaken usw. bekommst du von vielen nicht mal eine Absage, sondern es ist ein ständige Vertrösten. Das finde ich dann ganz schön herablassend bzw. unprofessionell. Klare Ansagen gibt es leider selten. Und bei sowas kann eine Agentur einfach anders agieren. Gruß Jürgen
Sicher Wolli, das ist klar, muß nich... Ich als Betreiber und Veranstalter muß mich nun mal mit der auferlegten Profession herumschlagen. Ich kann leider nicht so locker mit dem Geschäft umgehen, die Musik ist ein "Leckerli" für die Gäste. Mein Produkt ist "eine gute Zeit im Woodhouse haben", da gehört die Musikdarbietung dazu. Kaufe ich das Produkt Musik ein, will ich vom Anbieter gut beraten und unterstützt sein. Daher siebe ich, wer rausfällt sind die, die, oft nach Gigs schreien und unseriös vorgehen... http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
Zitat von chiliDurch die Kokurrenzsituation in dem Geschäft bist du als Musiker eben der Gelackmeierte. Und einige Veranstalter nutzen diese Situation halt aus. Auch bei einer gut gemachten Bewerbung, freundlichem Nachhaken usw. bekommst du von vielen nicht mal eine Absage, sondern es ist ein ständige Vertrösten. Das finde ich dann ganz schön herablassend bzw. unprofessionell. Klare Ansagen gibt es leider selten. Und bei sowas kann eine Agentur einfach anders agieren.
Hallo Jürgen, ich würde dir gerne Recht geben, kann ich aber nicht weil ich beide Seiten kennen lernen durfte.
Ich habe mal (ca. 7 Jahre lang) ein Open-Air Festival veranstaltet und nebenbei noch einiges an kleinen Events. Während bei manchen Profis (z.T. mit Chart-Erfolgen) zwei Telefonate genügt haben um alles zu klären, nicht einmal Verträge notwendig waren gab es einige an Hobbybands, die Seitenlange Verträge geschickt haben. In diesen Verträgen standen forderungen die mich im Nachhinein einfach nur noch zum Lachen bringen. Da wurden Sachen verlangt, die kannst du dir nicht vorstellen, z.B. "Kartoffelsalat (hausgemacht, keine Eimerware!)"
Dann kamen die Gagenvorstellungen die teilweise bei regionalen "Hobbybands" doppelt so hoch lagen wie bei den Profis mit mehreren hundert Kilometern Anfahrt incl. Übernachtung.
Wie sich solche Bands bei den Events gegeben haben ist die nächste Sache. Ein Soundcheck von 1,5 h war fast normal bei manchen Kandidaten (und hinterher haben sie oft genug von der Bühne runter den Mixer angepöbelt, "Der Typ am Mixer ist ein W...." war da noch ein origineller Spruch)
Aber um wieder auf deine Einwände zurück zu kommen: Für das erste Festival haben wir 1 (in Worten "eins") mit Edding geschriebenes Blatt in einem (in Worten wieder "eins") Musikgeschäft ausgehängt "Bands für Festival gesucht" + Telefonnummer. Das hat für Dutzende Bewerbungen gereicht. Die meisten waren die Allerbesten......
Kannst du dir vorstellen, das es überhaupt nicht möglich ist denen allen abzusagen?
Ich könnte dir so viele Schoten erzählen, da reicht dein Jahresurlaub nicht aus.
das ist sicher alles richtig, was du schreibst. Da ich mich selbst auch schon als Veranstalter (in kleinem Rahmen) versucht habe, kann ich das auch alles gut nachvollziehen. Und das es Hobbybands gibt, die nicht alle Tassen im Schrank haben beziehungsweise die Gesamtlage völlig verkennen, glaube ich dir gern. Mir geht es nur darum, dass nicht alle Schuld bei den Bands abgeladen wird. Es gibt leider - und da spreche ich aus Erfahrung - eben genauso unprofessionelle Veranstalter. Vielleicht nicht im Festival-Bereich, aber bei den Kneipiers. Wenn ich mich bei einem kleinen Club bewerbe, finde ich eine irgendwie geartete Reaktion darauf nicht zuviel verlangt - hier geht es nicht um hunderte von Bewerbungen, die man unmöglich alle beantworten kann (Obwohl: Bei Firmen ist es beispielsweise üblich, dass die Bewerbungsunterlagen zurückschicken, auch wenn es hunderte sind, eigentlich eine Selbstverständlichkeit).
Ich für meinen Teil versuche immer, ohne Verträge auszukommen, die einzigen, die ich bisher unterschrieben habe, kamen von den Veranstaltern. Das Problem daran ist, dass du nix in der Hand hast. Gigs werden beispielsweise kurzfristig gecancelt - Gage ist futsch und du kannst nichts machen. Ist mir grade wieder passiert. Ich lebe nicht davon und kann das wegstecken, ein tolles Gefühl ist es trotzdem nicht. Hier erfährt man eben sehr schnell, wer am längeren Hebel sitzt. Gruß Jürgen
Ich gebe Euch, mit dem notwendigen Blickwinkel, allen Recht in Euren Aussagen. Die Frage ist und bleibt was jede Band erreichen möchte respektive welchen Level ein Veranstallter benötigt um seinen Laden betiebswirtschaftlich Sicher zu führen.
Die Musiker sind entweder Vollprofis (Berufsmusiker) oder Hobbybands (z.T. mit prof. Anspruch). Die Veranstallter betreiben aber in aller Regel Ihren "Betrieb" nicht auf der Hobbyebene und legen naturgemäß Wert auf ein qualitativ hochwertiges Produkt. Daher ist die Verbindung "Veranstallter/ Berufsmusiker" immer glücklicher für beide Seiten als die Konstellation "Hobbyband/ Veranstallter".
Die meisten in diesem Forum sind eher auf der Hobbyseite (event. mit prof. Anspruch) angesiedelt. Hier heist es: Klare Zielvorstellungen, aussagekräftige Homepage, hochwertige Demo CDs, keine abgehobenen Gagevorstellungen und solliedes "Handwerk" am Instrument/ der Stimme mit einer angenehmen Bühnenpräsens. Dabei viel Ausdauer und Idealismuss (?), dann ............. nur dann kommt ein Auftritt zum nächsten.
Na dann sind wir uns ja einig das es auf beiden Seiten Pappnasen gibt. ;-)
Zitat von chili Wenn ich mich bei einem kleinen Club bewerbe, finde ich eine irgendwie geartete Reaktion darauf nicht zuviel verlangt - hier geht es nicht um hunderte von Bewerbungen, die man unmöglich alle beantworten kann (Obwohl: Bei Firmen ist es beispielsweise üblich, dass die Bewerbungsunterlagen zurückschicken, auch wenn es hunderte sind, eigentlich eine Selbstverständlichkeit).
Oh,Oh, auch hier geht es um hunderte Bewerbungen. Ich war neulich bei meinem Kumpel Scotty (der mit dem Scotty's) zu Hause. Da stand der ganze Tisch voll (meist unangefordert zugeschickter) Demo CD's. Im Scotty's spielt eine Band im Monat, was da auf dem Tisch lag hätte seinen Laden für Jahre ausgebucht. Würde er die alle zurück schicken müsste er den Bierpreis erhöhen ;-).
Als hinkender Vergleich: Was du an Werbung im Briefkasten hast kommt teilweise bei Veranstaltern an Bandbewerbungen rein.
dein letztes Beispiel macht die Misere der Bands sehr klar: Wenn Scotty (den kenne ich leider nicht), schon so viele Bewerbungen auf den Tisch bekommt, wie soll man sich da als Hobbyband noch hervorheben? Es wird ja immer professionelles management von uns gefordert, aber wie bitte, soll eine junge Band das alles beherrschen? Erstens Management, zweitens gutes Handwerk und dann auch noch realistische Gagenforderungen? Auch nach vielen Jahren der Erfahrung weiß ich immer noch nicht, was eine realistische Gagenforderung ist. Das liegt natürlich auch daran, dass hierzulande daraus so ein Riesengeheimnis gemacht wird.
Es gibt hier leider für die Bands nur zwei Möglichkeiten: Aufrüsten, also noch mehr/bessere Bewerbungsunterlagen oder abrüsten. Letzteres habe ich gemacht, weil ich keine Lust mehr hatte, ständig teure Demo-CDs und Bewerbungen für die Tonne zu produzieren. Glaub es mir, als Band bist du wirklich nicht in einer komfortablen Situation. Gruß Jürgen
Hi Jürgen, Dietmar, Achim und weitere User, was Ihr alle feststellt ist die normale Situation in unserer Kapitalistischen Gesellschaft. Damit haben alle zu kämpfen, die es in irgendeiner Form weiterbringen wollen. Nur zum Spaß ein bischen Musik machen ist da sicher der angenehmere Weg. Dr. Mojo hat den aufwendigen Weg seit einigen Monaten beschritte, Klinke putzen ist nicht jedermanns Sache, wer aber so fleißig ist wie Mojo der kann von seinem Erfolg zehren. Und das nicht nur in monetäter Hinsicht, nein, auch emotional. Er bekommt das Feedback, das er zuvor mutig und fleißig investiert hat. Laßt Euch doch von ihm berichten, wie er an die Arbeit geht. Das Forumtreffen ist dafür ein geeigneter Anlaß. Ich glaube, dass das weiterbringt als 'nbischen miteinander jammen... http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
wir hatten das Thema ja schon an anderer Stelle. Du hast sicher recht, dass es hier um kapitlistische Prinzipien geht. Ich finde das allerdings eher schade, weil sich Kunst diesen Kategorien doch ein wenig entzieht. Ansonsten würde ja bedeuten, das nur das, was erfolgreich ist, auch gut ist. Wenn man das so sieht, könnte man den Blues-Laden gleich dichtmachen, denn die bezahlten Gagen tendieren eher ins Mickrige - egal ob Profi oder Amateur.
Wenn Dr. Mojo neue Erkenntnisse hat, und die hier teilen würde, fände ich das sehr gut. Das Forumstreffen ist mir leider zu weit entfernt.
Und nicht, dass das hier falsch rüberkommt: Ich jammere nicht über meine persönliche Situation, sondern wollte einfach mal für die Bands, die hier meines Erachtens etwas schlecht wegkommen, in die Bresche springen. Gruß Jürgen
Lieber Jürgen, leider ist es nicht so. Kunst als Produkt barucht ebenso den Markt und die Vermarktung wie andere Produkte oder Leistungen ebenso. Und ebenso sind nur die erfolgreich, die auch zuvor gut waren. Der Maßstab und die Werte werden allerdings an anderer Stelle definiert. Ich selber gebe in meinem Bereich durchaus dem Nachwuchs eine Chance und fördere auf verschiedenen Ebenen Musik und Musiker. Allertdings habe ich überhaupt nicht den Eindruck, dass hier "Bands schlecht wegkommen", in der Diskussion um "Vermarktung" kommen nur die arumentativ schlechter weg, die Kunst in den Elfenbeinturm stellen und dann erwarten, dass alle begeistert hinaufschauen und ehrfurchtsvoll den Hut ziehen. http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
guennes, das bestreite ich doch garnicht, natürlich ist Vermarktung wichtig. Aber das darf bitte nicht das alleinige Kriterium sein. Ich kenne genug Bands, die haben eine exzellente Vermarktung und machen Scheißmusik. Und wenn hier Geschichten zum besten gegeben werden wie mit dem handgemachten Kartoffelsalat (die ich lustig fand), dann wirft das nicht das beste Licht auf "die" Bands. Ich verhalte mich professionell und kenne eigentlich nur Bands, die das ähnlich handhaben. Anfängerfehler machen Bluesbands wahrscheinlich sowieso eher selten, weil die Protagonisten in der Regel nicht die jüngsten sind.
Und außerdem muss ja hier einer auch die andere Meinung vertreten