Moin Blueser! (Moin sagt man bei uns rund um die Uhr) Mich würde einfach mal interessieren, ob der Eine oder Andere eine besonders erfolgreiche Strategie bei der Gig-Aquise hat. Wenn Veranstalter dies lesen, wäre es sehr interessant zu erfahren, wie eine Band sich bewerbungsmäßig präsentieren sollte.
als Band geben wir immer eine Demo-CD (ohne die läuft ja fast nichts) ab und eine Bandbeschreibung, die Besetzung, Musikrichtung, Repertoire und sonstige nette Worte enthälz. Wenn´s irgendwie geht, dann geben wir die Sachen persönlich ab.. da kann man ein wenig quatschen und die Lage schonmal "sondieren".
andersrum..die Bands, die im topos spielen wollen, die geben meistens genau o.a. Sachen ab.. und das ist für "Cheffe" so ok. Er hat dann ein kleines Gremium (dem ich nicht angehöre), die sich die Demos anhören und gemeinsam entscheiden, wer wann einen Gig bekommt.. nicht immer ganz in meinem Sinne..aber mich fragt ja keiner
Wenn Du z.B. im Kamphuis Quickborn spielen möchtest, hilft es, vorher zum Musiker-Stammtisch am Donnerstag zu erscheinen und mit Detlef zu telefonieren, der dort das Programm macht und sich so schon mal ein Bild von Euch machen kann.
Gerade merke ich, daß die Domain offenbar zu verkaufen ist, keine Ahnung wieso und seit wann... Wenn Du interessiert bist, schicke ich Dir seine Email-Adresse per PM.
Aber ich denke, daß sowas auch für andere Clubs der beste Weg ist, sofern sie solche Stammtische/Sessions anbieten, wo es für Zuschauer keinen Eintritt kostet. _____________________
Moin Wolli, danke für die Antwort. Ich habe das ..zigmal so gemacht - Demo-CD + Bandinfo + nettes Anscheiben u.s.w. Rückmeldungsquote liegt bei 0,1%. Ich bin jetzt dazu übergegangen: 1. erstmal anzurufen und zu fragen ob man was zuschicken darf,(Demo-CDs kosten ja auch Geld) 2. wenn ja, dann nach ein paar Tagen nachfragen, ob die Post schon angekommen ist..., ob in die Demo schon reingehört wurde, wenn ja, -ob es gefällt... 3. ansonsten immer wieder anrufen... Man muß die Veranstalter solange Nerven, bis sie einen buchen (oder auch nicht...) In vielen Fällen kann man durch Hartnäckigkeit überzeugen. Das Beste bei neuen Kontakten ist natürlich, man fährt persönlich hin und versucht zu überzeugen, das gerade diese meine Band für diese Location genau das Richtige ist und für ein volles Haus sorgen wird.Das ist aber meist nur regional möglich.
Ein weiteres Problem für "freie Bewerber" ist, zumindest bei uns im Norden, das viele Veranstalter nur mit Konzertagenturen zusammenarbeiten und sich auch nur von denen die Bands schicken lassen. Das sind auch meist die Fälle ohne Rückmeldung = Papierkorb + schöne kostenlose CD für's Auto...
Am einfachsten läuft die Aquise natürlich bei Folgeauftritten, wenn man schon einmal dort gespielt hat und für Stimmung gesorgt hat. Dann genügt in der Regel ein Telefonat...
Naja, ich sehe schon, das wir Alle die gleichen Probleme haben...
Moin Hans-Jürgen, danke für die Infos. Die Mailadresse von Detlev habe ich, weil ich schon einige Male mit ihm Kontakt hatte. Den Besuch des Musikerstammtisches im Kamphuis haben wir nie geschafft, weil immer einer aus unserer Truppe just an diesem Abend etwas anderes vorhatte... Man müsste bei ihm mal nachhaken, warum die Kamphuis-Quickborn Domain vakant ist. Wir spielen übrigens mit W.A.T. am Neujahrsabend bei Dieter Roloff im "Cotton-Club", ist der erste Bluesmontag im Jahr...
Hallo Wolle, ich mach das jetzt schon ca. 30 Jahre und meine Erfahrungen sind recht ähnlich. Früher - als es das WWW noch nicht gab bzw. die Veranstalter darüber überwiegend noch nicht erreichbar waren - haben wir am Jahresanfang an alle möglichen Veranstalter ein Anschreiben mit einem zusätzlichen Bandinfo verschickt. Das waren so ca. 1000 Schreiben mit einer bescheidenen Rücklaufquote. Früher war es auch üblich, dann dem Veranstalter bei näherem Interesse eine Demo-Casette (die älteren unter uns erinnern sich bestimmt )zu schicken. Der größte Erfolg war aber auch damals schon das intensive Telefonieren und Nachhaken; die Schwierigket ist immer, einen gesunden Mittelweg zwischen Beharrlichkeit und Penetranz zu erwischen, damit die Aquise auch Erfolg hat.
Heute ist es zum Glück ja viel einfacher, an Telefonnummern, E-Mail-Adresse und einen Ansprechpartner zu kommen. Alle Stadtverwaltungen sind ja mittlerweile über das WWW erreichbar. Früher war es ganz schön anstrengend und auch teuer, den richtigen Ansprechpartner bei einem Kulturanmt telefonisch zu erreichen.
Heute geht erfreulicherweise auch vieles per E-mail, am besten wenn man den zuständigen Ansprechpartner für das Booking vorher angerufen hat. Eine gute Website gehört unbedingt dazu; und man muss eine Demo-CD haben, die man auf Anfrage verschickt. Um hier Kosten zu sparen, aber auch nicht mit der GEMA Ärger zu bekommen, kann man dem interessierten Veranstalter mit der Werbe-E-Mail z.B. einen Link mitschicken, der auf eine nicht direkt erreichbare Website mit Soundfiles verweist. Die direkte Veröffentlichung solcher Soundfiles zieht GEMA-Gebühren nach sich. Wenn immer noch einige Bands behaupten, sie hätten auf ihrer Seite solche Soundfiles und es hätte bisher noch nie Probleme damit gegeben, so kann ich nur warnen. Die GEMA läßt sich diese Einnahmequelle nicht dauerhaft entgehen und irgendwan ist jeder dann mal dran. Jede Band braucht also einen solch einen "Deppen", der sich liebevoll und gewissenhaft umd das Booking kümmert. Kuruioserweise meinen immer noch viele sehr, sehr gute bands, dass man sie doch wegen ihrer tollen Musik buchen wird. Das Problem: die tolle Musik hört bei schlecht gemachtem Booking nur keiner ausserhalb des Proberaums.
Nochmal zum Thema Website; die Website hat heute eine sehr große Bedeutung. Sie sollte aussagekräftige Infos über die Band enthalten und nicht mit einem Web-Baukasten oder mit Frontpage gemacht sein. Hier lohnt es sich, ein paar Euronen zu investieren. Für den Veranstalter sollte es eine eigen Seite geben, die alle nötigen Dinge enthält (Fotos, Texte, Infos, Logo, Plakat, Handzettel etc.) Vernünftige Fotos von Auftritte und eine "abwechslungsreiche" Terminseite (also nicht zum 10. Mal im selben kleinen Club) sind auch gute Argumente, um bei einem Veranstalter zu punkten. Alles in allem: viel, viel Arbeit, die m.E. oftmals weitaus mehr Zeit in Anspruch nimmt als das eigentliche Musik machen.
Herzliche Mojo-Grüsse aus dem Bergischen Bermuda-Dreieck von
Hallo Dr.Mojo, ich sehe, wir kämpfen an der gleichen Front. Auch ich gehöre zu den "Deppen" die sich für die Bands den A... aufreißen um Gigs zu besorgen und die Website zu machen. Die lieben Kollegen sitzen derweil hinter dem warmen Ofen, warten auf den Anruf und klopfen einem höchstens mal auf die Schulter. Aber man will es ja nicht anders, weil man selber als Vollblutmusiker nicht nur "musikalische Selbstbefriedigung" im Probenraum, sondern vor Allem die Bestätigung durch das Publikums braucht. Ich mache seit 1961 R&B und andere Musikstile. Es war bei mir aber eigentlich immer so, das ich, um Musik machen zu können, selber Gruppen auf die Beine stellen mußte weil, (wie auch beim Blues mit kleineren Formationen), ein Trommler nach Meinung der "Instrumentalisten" nicht unbedingt gebraucht wird. Das war für mich außerdem der Grund, mich nicht nur auf mein Drumset zu beschränken, sondern in kleinen Formationen (das ist ja sowieso aus Kostengründen der Trend)auch mal unkonventionelle Wege wie den Einsatz von Cajon und Elektrischem Washboard zu beschreiten.
Ich finde es übrigens super, in diesem Forum auch mal Gedankenaustausch mit "Gleichgesinnten" machen zu können.
Für 2007 sieht die Giglage bei uns bis jetzt eigentlich schon ganz vielversprechend aus. In unserer Region machen die meisten Kulturämter Termine für die Sommergigs häufig erst im Januar/Februar.
Hi Leute, noch ein Tipp mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben.
Wir vereinbaren mit dem Veranstalter (meistens dem Kneipier) häufig folgendes: - Der Gig ist ohne Eintritt - Wir gehen (meist nach dem 2. Set) mit unserem "Chapeau-Claque" herum und sammeln für die Musiker - Die Differenz zu einer vorher vereinbarten Gesamtgage (je nach Kneipengröße 200-300 Euronen)zahlt der Veranstalter dann dazu.(z.B. 120.-im Hut, 80.- zahlt der Veranstalter dazu = 200.-). Das wurde bisher von allen Veranstaltern, bei denen wir das gemacht haben, als für beide Seiten faire Vereinbarung akzeptiert.
Unsere Erfahrung ist, das wir zwischen 40 und 70 % durch die Sammlung im Hut hatten.Es hat auch schon einmal den Fall gegeben, das wir mehr als die vereinbarte Summe im Hut hatten. In diesem Fall hat der Veranstalter kostenlose Mucke gehabt und wir etwas mehr als geplant war.
diese Strategie gefällt mir zweifelsohne am besten !! Der Wirt hat nichts zu verlieren (denn die vereinbarte Gage würde er ja sowieso zahlen müssen), und die Band hat evtl. mehr als durch die vereinbarte Gage herausgekommen wäre..
diese Vorgehensweise hat uns schon mehr Gigs eingebracht als alles Andere. Kann ich, wie gesagt, nur empfehlen. Gerade wenn man neue Locations aquiriert, die noch nie Live-Mucke gemacht haben, ist die Risikominimierung für den Wirt ein wichtiges Argument. Als Band muß man sich in solchen Fällen natürlich auch in die Werbung mit einschalten. (Plakate, Presseinfos, Veranstaltungshinweise an Radiostationen u.s.w.)
Liebe Musiker, über eure Gedanken mache ich mir auch mal welche. Ich bin nur'n doofer Veranstalter der ziemlich viel berappen muß, der aus Idealismus ein gepflegtes Haus betreibt. Ich habe aus meiner Efahrung ungleich weniger Minderbesuche wenn ich höher qualifizierte Musiker im Hause habe (auf die Reaktionen jetzt bin ich mal gespannt). Aber es ist so, unbekannte, weniger geübte, covernde Musiker ziehen keinen Gast an. Wir brauchen Qualitäten auf der Bühne. Ich beobachte natürlich das Geschehen in den Gruppierungen die sich laufend verändern, modifizeren und besser werden. Die Musiker, die glauben, wenn man ein paar Standards abliefert ist alles gut haben natürlich Probleme Auftritte zu bekommen. Andere, die ernsthaft arbeiten, die auch verstehen, dass der Veranstalter dieses Produkt vermarkten muß und eine Qualität darstellen, die ziehen den Markt. Ich danke allen fleißigen Musikern (lieben Gruß an Klaus und Uli), da gibts kein Problem mit dem Niveau. http://www.oldwoodhouse.de/Seiten/citywuppertal.html http://www.oldwoodhouse.de the home of handmade food & handmade entertainment
Hi Wolli, das freut mich sehr. Reich wird man damit auf jeden Fall nicht, aber es ist eine gute Möglichkeit auch mal neue Veranstalter zu motivieren, die bisher aus Kostengründen vielleicht noch keine Live-Gigs veranstaltet haben. Auf diese Art lockt man teilweise auch Zuhörer in die Kneipen (kost' ja nix), die bisher mit Blues nichts am Hut hatten und nicht wußten, wie nett und interessant so ein Livemusikabend bei gemütlicher Atmosphäre mir 'ner Band "zum Anfassen" ist.
versuchen kann man das zumindest immer.. was hat man zu verlieren?
@Gunnar: durch die "Veranstalterbrille" kann ich deinen Beitrag ein wenig nachvollziehen.. obwohl ich das nicht so zu 100% bestätigen kann. Zum einen habe ich bei meinen Mischeraktivitäten genau das erlebt,was du beschrieben hast..zum anderen aber auch wirkliche "Jazzgrößen"vor 3 Zuschaeurn spielen sehen und das nicht nur einmal.. und weiterhin, habe ich schon oft die von die beschriebenen "Coverbands" mit den "Nurstandards" erlebt und der Laden war so voll, dass niemand mehr reingekommen ist.. vor allem (aber nicht nur), wenn es sich um lokale Coverbands gehandelt hat.. also..da steckt man nicht so richtig drin, was in den Köpfen der Besucher vorgeht..
In Antwort auf:da steckt man nicht so richtig drin, was in den Köpfen der Besucher vorgeht..
Sollte ma aber, es geht nicht an, dass man etwas produziert und der Markt ist nicht da. Dann liegt das Risiko beim geneigten Veranstalter.
In Antwort auf:lockt man teilweise auch Zuhörer in die Kneipen (kost' ja nix)
mit den Preisen oder kostenlos zu locken ist natürlich länst "geil" die angeblichen Billiganbieter machen es vor. Nur der Fachanbieter bleibt dabei auf der Strecke, das Niveau geht vor die Hunde. Sieh dir die Innenstädte an: billig, billig. Keiner geht mehr hin und wo bleiben die Arbeitsplätze und die "Arbeiter". Das geht in Richtung Verarmung, irgendwann belibt uns, als Musiker nd Veranstalter nurmehr der Weg in den Harz (4 oder mehr). Alle Selbstständig produzierenden Menschen müssen sich über ihre Leistung und ihr Produkt Gedanken machen. Wie kommt das in den Markt, an den Verbraucher. Leider bin ich in diesem Forum ziemlich alleine als Veranstalter/Vermarkter, die Produzenten sollten sich ein wenig mehr Gedanken machen. Ihr kennt dioch den Wettbewerb untereinander! Aber das ist Unsinn, ihr solltet an den Markt denken, nicht an den Kollegen der vielleicht mehr Gigs hat... Macht Euch lieber mehr den Kopf das man dem Konsumer eine gute Leistung anbietet, nicht irgendwie ein Gig bei nem doofen Kneipier!