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Dieses Thema hat 60 Antworten
und wurde 16.687 mal aufgerufen
 Technik / Equipment / Instrumente
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Ormus Baxter Offline




Beiträge: 4
Punkte: 4

04.03.2007 18:24
#16 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hallo Leute,

ist nur eine Vermutung: Alte Instrumente sind eingespielte Instrumente. Bei Harps zum Beispiel ist das eine ganz wichtige Sache wie ich finde. Nichts geht über den Ton meiner alten Hohner Bluesband made in China mit Plastikkorpus - die ist eingespielt und hat sich an mich "gewöhnt". Kann es bei Gitarren nicht ähnlich sein? Bei den Fertigungsprozessen wird jede Menge "Unfug" mit dem Rohstoff Holz gemacht - Da wird gehobelt, gebohrt, geleimt, schraubt, gespannt etc etc. Ich kann mir vorstellen, dass die fabrikfrische Klampfe noch ein ziemlich unentspanntes Individuum ist. Nach ein paar Jahren mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, intensivem Spiel usw. wird sich dieser Zustand vermutlich etwas relativieren.

Wie gesagt, nur eine Vermutung.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass alte und bespielte Instrumente sich einfach besser anfühlen, besser riechen und sich einfach besser bespielen lassen.

Gruß mit Blues, oli

BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

13.03.2007 12:27
#17 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

die “Entspannungstheorie” in der Holzkonstruktion „Gitarre“ kommt dem eigentlichen
Geheimnis schon ziemlich nahe, ...... auch meiner Meinung nach. Ich glaube das ist auch das
einzige Handicap warum neue Gitarren eventuell noch nicht ganz so doll klingen wie alte
eingespielte Instrumente.

Soviel mir bekannt ist kann man auch neue Gitarren „künstlich“ entspannen lassen. Durch
Beaufschlagung von diversen Frequenzen über einen definierten Zeitraum. Dieses Verfahren
ist aber nicht gerade billig. Hat jemand damit Erfahrung gemacht?

Die industrielle (!!!) Fertigungsqualität halte ich heutzutage um klassen besser als vor z.B.
50 Jahren. Nicht zuletzt durch den Einsatz modernster CNC Maschinen, die bekanntlich
mit engsten Fertigungstoleranzen arbeiten. Auch haben die Hölzer durch definierte Vakuumtrocknung
eine gleichmäßigere Qualität und die Gefahr des Verziehens ist auch nicht mehr so hoch (extreme
klimatische Belastungen außen vor gelassen).

Ob der Lack hierbei eine wichtige Rolle spielt? Klingt Nitrolack besser als Polyacryl etc..?
Viele behaupten das eine unlackierte Gitarre meistens besser klingen soll.

Bin mal gespannt was noch alles zusammenkommt.

Grüße aus dem Rhein- Düssel- Delta

Dietmar

pappa ( Gast )
Beiträge:

13.03.2007 13:04
#18 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Zitat von BlueToneGuitar
Hallo zusammen,
die “Entspannungstheorie” in der Holzkonstruktion „Gitarre“ kommt dem eigentlichen
Geheimnis schon ziemlich nahe, ......


Das hat mit Entspannung nichts zu tun, das liegt an dem im Holz enthaltenen Harz. Durch die Schwingungen kristallisiert das Harz und rieselt in den Poren herum (bzw. sammelt sich da wo die Schwerkraft es hintreibt) hat aber keine Dämpfungseigenschaften mehr bzw. kaum noch welche. Wird das Instrument längere Zeit nicht gespielt wird das Harz wieder klebrig und dämpft wieder.

Man kan sich das z.b. mit dem Vergleich trockener/feuchter Sand/Matsche in einer Flasche veranschaulichen. Der trockene Sand fällt nach unten und fertig, der Matsch setzt sich an den Wandungen fest und fließt nur ganz langsam ab.


Zitat von BlueToneGuitar

Soviel mir bekannt ist kann man auch neue Gitarren „künstlich“ entspannen lassen. Durch
Beaufschlagung von diversen Frequenzen über einen definierten Zeitraum.


So etwas soll es geben, von einem definierten Zeitraum habe ich allerdings noch nichts gehört. Kann ich mir auch nicht vorstellen das man so einen Zeitraum definieren kann, das Harz entkristallisiert ja wieder.

Allerdings zahlen Sammler von teuren Geigen Geld dafür, das die Stradivaris gespielt werden und somit der Klang(=Wert) erhalten bleibt.
Auch habe ich mal den Satz gehört: "seit dem ich meine A-Gitarre neben der Bassbox parke klingt sie irgendwie besser".

Es mag aber sein, das sich dieser Vorgang mit den Harzen in Fachkreisen "Entspannung" genannt wird. Ist evtl. ein Schreiner am Start? ;-)

Das habe ich mir übrigens nicht ausgedacht, da gab es mal eine ziemlich lange Diskussion in der Newsgroup de.rec.musik.machen zu.

Grüße
Achim







BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

13.03.2007 13:17
#19 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hallo Achim,

ich sage ja das Thema wird immer spannender.

Ich habe unlängst gelesen das J. Page seine Paulas angeblich Stundenlang vor seinen
Marshalls stellt, diese kräftig aufdreht und mit entsprechender gitarrenlastiger
Musik beschallt. => Er möchte damit seinen Gitarren ein spezielles Frequenzspektrum
"einprägen".

Wo ist der Holzspezialist ?

Dietmar

Francman Offline



Beiträge: 12
Punkte: 12

13.03.2007 15:11
#20 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hallo Zusammen,

ich denke, dass der Hals auch einen großen Anteil am Klang hat.

Ich habe mal auf meiner alten Fender verschieden Hälse montiert und
hatte immer einen hörbaren Klang Unterschied.

Alle Hälse waren aus Ahorn, nur die Dicke war immer Unterschiedlich.
( Fat-C; normal C und auch ein V- Profil )


Gruß Franco

BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

13.03.2007 17:33
#21 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten
Hallo,

ja der Hals bei der Strat. Er hat auch einen erheblichen Einfluss auf den Sound.
Dabei ist die Dicke oder das Profil aber auch nicht die entscheidende Komponente,
sondern vielmehr die Materialdichte.

Ein Gitarrenbauer erzählte mir folgende Erkenntnis für den guten Grundtone bei
der Strat: Weicher Korpus gleich harter Hals respektive harter Korpus gleich
weicher Hals! Diese Erkenntnis kann ich bei Strats durch diverse, zunächst
unbewusste, Versuche bestätigen.

Es sind sehr viele Parameter die zusammen passen müssen, worauf aber in der
industrielle Fertigung mit Sicherheit (Custom Shop event. Ausgenommen) keiner
achtet. Ich stelle aber auch in Frage das diese Parameter ausgerechnet zwischen
ca. 1954 bis ca. 1964 alle gepasst haben sollen.

Auf das noch viele Erkenntnisse zusammen kommen

Dietmar
Mike BLB Offline




Beiträge: 30
Punkte: 30

11.04.2007 21:23
#22 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hi,
alte Gitarren KÖNNEN viel besser klingen, es ist nur ein Irrglaube das sie das auch zwanghaft tun müssen.
Mir ist eine 62er Strat angeboten worden, die ja eigentlich aus der Liga "most wanted" kommt.
Die lag seit ca. 1970 irgendwo unter´m Bett und klang... einfach nur schlecht.
Sie hat einen Einstellservice bekommen, Hege und Pflege und neue Saiten sowieso... keine Chance - kein Tone inside.
Hier in Solingen hing beim Thomas mal eine 65er und das Ding war ein Tonemonster - sah aber aus wie vom Zug überfahren ;-)

Von daher stimmt die These : vielgespielt=besser schon.
Ein Nachttopf wird aber auch mit excessivem Bespielen nicht zur Nachtigall.
Wirklich sehr gute Neuinstrumente kann man auch noch Entdämpfen/Einschwingen lassen.
Googelt hier mal nach Emil Weiß und Entdämpfen.... die Methode ist schon wissenschaftlicher angelegt als das
Beschallen vor´m Marshall-Turm.
Und da ich eine Gitarre bei ihm hatte... ja es funktioniert - sehr deutlich sogar.

Eine außergewöhnlich gute, alte Gitarre ist aber dennoch nach meiner Meinung von keinem CS Shop Instrument trotz Entdämpfen zu schlagen.
Ich sag das nur vorsichtig "Gregor Hilden"... diese Paula war der Hammer.
Ich hatte selber eine RI... vergesst das - extrem gute Gitarre, aber diese Kehligkeit bekommt eine RI so nicht hin.
Ob das beruhigend ist mit dem Gegenwert eines EFH auf der Bühne zu stehen... wohl darum hat er sie verkauft.
Er klingt ja auch auf seinen anderen Gitarren toll.
Aber die 59er war schon sehr speziell.

Und zum Hals von Strats.... Format und Profil haben schon einen riesen Einfluß, aber natürlich immer das gleiche Material als Ausgang angenommen.
Größter Unterschied heute zu früher ist die Verfügbarkeit von extrem harten Bergahorn und die Art wie man das Holz aufschneidet.
Schau mal wie die Jahresringe bei einer alten Strat liegen und wie bei einer 08/15 Allerweltsgitarre.
Macht schon riesig was aus - ist aber auch heute mit Einsatz von Geld durchaus nachbaubar.

Meine Traumstrat habe ich in einer Thorndal gefunden die exakt nach einer 62er gebaut wurde... in einer "Blindverkostung" ist diese Gitarre
auch gegen 3 "echte" alte Strats nicht wirklich negativ aufgefallen.
Sicher wird man Nuancen feststellen können, denn schon 3 Pre CBS Strats klingen untereinander nicht gleich.... und schon endet alles wieder am Anfang: der schönen, rein subjektiven Wahrnehmung, denn gut ist, was selbst am besten gefällt ;-)


Beste Grüße
Mike

wolli Offline




Beiträge: 1.968
Punkte: 2.052

12.04.2007 08:20
#23 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten
ja Mike.. das hast du ja ziemlich ausführlich beleuchtet.. meine Meinung ist nach wie vor..
ähnlich der deinen..man kann hier keine Pauschalaussagen treffen.. es spielen einfach zu viele
Komponenten eine Rolle für den guten Sound einer Gitarre - ob nun neu oder alt

Gruß, Wolli
Arc Angel Offline



Beiträge: 135
Punkte: 135

16.04.2007 21:50
#24 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Grüss Dich Mike!

Die 59ziger Les Paul von den Gregor Hilden war aber nicht so der "HIT"!
Ich kenne diese Gitarre sehr gut und muß sagen das mich diese alte Les Paul echt nicht aus den Stiefel geblasen hat.
Aber auch hier, nicht alles was ne 1959ziger Les Paul ist...is the Holy Grail!

Rock the Blues*

Gruss Thomas

*http://www.Les-Paul-1959-Standard.de

Mike BLB Offline




Beiträge: 30
Punkte: 30

16.04.2007 23:58
#25 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

hi thomas,
klanglich fand ich die geige vom gregor schon toll.
optisch... naja... da ist die in leverkusen angebotene dann schon deutlich schöner.
aber eh wurst... in den regionen entzieht sich das am ende dann doch meinem verständnis.
wenn ich heute für eine fender masterbuild sagen wir 5000€ ausgeben soll und bekomme eine 62er für 30kilo ist
da noch eine realistische differenz, weil so eine alte dame dann doch geschichte mitbringt und im besten fall auch noch
toll klingt.
7000 für eine murphey paula sind ja auch hart, aber 250-300kilo nur weil´s der holy grail sein soll.
naja.... vintage spieler sind mir eh lieber als vintage sammler :-)

grüße
Mike

Arc Angel Offline



Beiträge: 135
Punkte: 135

17.04.2007 10:33
#26 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Grüss Dich Mike!

Da hast du natürlich recht, aber die Preise für eine Org.1959 Gibson Les Paul Standard (in Burst und 100% Org.) belaufen sich jetzt schon bei 415,000 - 500,000 US$***
So steht es in der Price Guide von 2007....
Aber das ist was für Sammler und Jäger und nichts für uns.

Rock the Blues und Gruss Thomas

PS. Ja, diese Gibson Les Paul Standard 1959 "Christine" ist schon "Groovy"

realman Offline




Beiträge: 103
Punkte: 103

17.04.2007 11:12
#27 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten
Hi, schaut doch mal bei Maverick-music . Dort kann man die 1959 Les Paul von Peter Green erwerben. Man munkelt von 2 Millionen US$ Kaufpreis. Da fällt einem eigentlich nichts mehr ein.

[url=http://www.maverick-music.com/scripts/vintage-guitars.asp?idProdukt=1211]

Mit so einem Teil auf die Bühne zu gehen erfordert schon Mut und eine gute Lebensversicherung bzw. Instrumentenversicherung, das heißt, es ist eigentlich selbst für die Großen unmöglich, so ein Instrument live zu spielen.

Ich persönlich spiele eine Real Custom Strat mit Voodoo Pick Up`s, dagegen kann so manch doppelt bis dreifach teures Customshop Modell von Fender nicht an, eine Gibson 57er Les Paul Goldtop Historic Baujahr 2004 mit Voodoo Paf`s in der Underwound Version 6,8 bzw. 7,0 kOhm und eine Gibson ES 335 Reissue mit 57 er Pick Ups Baujahr 2003. Diese Teile sind auch nicht gerade für einen Hobbyisten preiswert, klingen aber doch schon richtig gut.

Natürlich ist Sound immer subjektiv.

Gruß
Heinz
realman
Mike BLB Offline




Beiträge: 30
Punkte: 30

17.04.2007 13:19
#28 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

hi,
na die geige von peter green ist ja schon etwas anderes.
schließlich ist das auch die gitarre die gary moore gehörte und somit kommt hier noch
der "rock history" bonus dazu.
diese angekokelte strat vom hendrix war ja auch mit einer millionenforderung am markt - eben
weil sie von hendrix angekokelt worden ist.

und richtig... auch den großen wird das langsam unmöglich - keef hat ja nicht umsonst den
relic wahn losgetreten, weil ihm seine ollen teles zu schade wurden.

ich bin mit meiner thorndal strat, die schon eine sehr exakte kopie einer 62er ist auch sehr zufrieden.
als player instrument ist das allemale was feines und das trotz nitrolack und allem trallala immer noch bezahlbar.
wobei ich für eine alte strat schon noch empfänglich wäre ;-)
aber das ist dann eher ein anderes thema..... (was meine frau besser nicht mitliest)

Grüße
Mike

Guybrush Offline




Beiträge: 24
Punkte: 24

18.05.2007 09:46
#29 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

1.3 Millionen Dollar warens glaub ich sogar...und das ist nur der damalige Preis.

Unterwegs, im Auftrag des Herrn

BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

18.05.2007 09:55
#30 RE: Klingen alte Gitarren besser als neue Instrumente? Zitat · Antworten

Hallo Gitarrenfreunde,

wir kommen wieder ein wenig vom Thema ab. Natürlich werden manche Gitarren zu unglaublich
unverschämten Preisen angeboten und es steckt auch eine menge Kult und Legende dahinter.
Hier wurde aber nicht nach guten "Anlageobjekten" gefragt sondern nach dem mutmaßlich besseren
Klang alter (Brett-) Gitarren.

Da ja mittlerweile einige Neuzugänge im Forum sind frage ich hier nach euren Erfahrungen.

Grüße aus den Rhein- Düssel- Delta

Dietmar


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