Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 

Bluesforum - German Community



wir alle sind bluesforum.de - mach mit - melde dich jetzt an - hier klicken




Listinus Toplisten
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 89 Antworten
und wurde 7.374 mal aufgerufen
 Blues - allgemeine Diskussion
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6
Markus Offline




Beiträge: 638
Punkte: 642

03.09.2008 16:57
#76 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Hallo Klaus,

ja Ennelin gibt sich wirklich viel Mühe mit der Session-Organisation im Monheimer Hof und ab diesen Sonntag auch in der Mausefalle in Bonn. Die Organisationsarbeit, die sie und auch viele andere machen, erkenne ich hoch an!!! Aber auch für den Monheimer Hof gilt: Wer nicht angemeldet ist, kommt nicht zum Spielen - und wer nicht mit fester Truppe kommt, darf (meistens) nur zuhören.
Ist ja nicht schlimm, ist nur einfach so, das muss man zur Kenntnis nehmen!
Gruß

Markus

P.S.: Damit ich mal wieder im Monheimer Hof spiele, habe ich für den November und den Dezember eben auch feste Auftrittszeiten gebucht. Gehen wir doch mal einen anderen Weg: Wer will mit mir bei diesen beiden Sessions spielen? Ich singe und spiele Gitarre und bin für jeden offen, der Bock hat, mit mir auf die Bluesbühne zu gehen!!!

BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

03.09.2008 17:46
#77 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Damit ich mal wieder im Monheimer Hof spiele, habe ich für den November und den Dezember eben auch feste Auftrittszeiten gebucht. Gehen wir doch mal einen anderen Weg: Wer will mit mir bei diesen beiden Sessions spielen? Ich singe und spiele Gitarre und bin für jeden offen, der Bock hat, mit mir auf die Bluesbühne zu gehen!!!


Also Markus,

ich spiele Gitarre und singe auch ein wenig, der Blues ist mein Ding, ich wäre dabei !

Dietmar

dr. mojo Offline




Beiträge: 1.060
Punkte: 1.068

03.09.2008 18:35
#78 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Hallo,
habe mittlerweile Antwort von Ennelin: die Session am 04.09. ist komplett ausgebucht.

Herzliche Mojo-Grüsse aus dem Bergischen Blues-Delta von

Dr. Mojo

http://www.drmojo.de
http://www.midnighttrain.de
http://www.akustiksession.de

Markus Offline




Beiträge: 638
Punkte: 642

04.09.2008 09:32
#79 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Jau, Dietmar, dann rocken wir mal die Monheimer Hütte. Und natürlich üben wir vorher kein Stück!!!
empfiehlt

Markus

BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

04.09.2008 10:12
#80 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Versteht sich von selbst !

Dietmar

MickFender Offline




Beiträge: 128
Punkte: 128

09.09.2008 18:05
#81 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten
Leider komme ich erst heute dazu auf deinen Beitrag etwas zu schreiben und einige Überlegungen beizusteuern.
Seit einiger Zeit habe ich Kontakte zu Bands bzw. zu verschiedenen Musikern. Bei meinen Gesprächen mit ihnen erlebe ich immer wieder, dass sie von der aktuellen Musikszene keine Ahnung haben. (Wolfsmother, Raconteurs, White Stripes, Muse, Babyshambles, Arctic Monkeys, wer ist das?) Auch jüngere Musiker leben in einer anderen Welt. Woran liegt das? Desinteresse? Dabei entwickelt sich die Bluesmusik (zum Glück) immer weiter.
Und auch ich kann bestätigen. Bei Konzerten werden leider immer die gleichen Stücke (viele sind Klassiker) gespielt. Gleichzeitig wird über geringe Gagen und zu wenig Publikum geklagt.
Wie war es früher? Da wollten wir bei Konzerten die aktuellen Hits hören. Die Bands spielten alles nach was aktuell war. Und heute? Immer die alten Hits. Damit kann man kein neues Publikum, vor allem junges, gewinnen. Dabei gibt es so viel tolle Songs und Musiker wie zum Beispiel Jonny Lang, Anysley Lister, Poppa Chubby, Joe Bonamassa, Ines Sibun usw.
Dann ist mir auch aufgefallen (viel werden es nicht für wichtig halten), dass einige Bands oder Musiker ihre Bühnenauftritte (die Präsentation) für nicht so wichtig halten. Ein Irrtum! Warum muss ein Musiker schon zum Auftritt im verschwitzten, grauen, ausgeleierten TShirt erscheinen. Dazu noch in kurzen Hosen?
Eine gute Möglichkeit ist sicherlich auch mit jungen Nachwuchsbands gemeinsam aufzutreten. Da haben beide etwas davon. So habe ich den gelungenen Auftritt einer gestandenen Bluesband erlebt, die gemeinsam mit einer Nachwuchsband und einer Solosängerin auftraten.

Natürlich sind auch die Veranstalter gefragt. Es kann nicht sein, dass die Musiker für null spielen sollen oder das Publikum noch mitbringen müssen. Noch eine Überlegung. Warum muß unbedingt erst spät am Abend gespielt werden? Teilweise Anfangszeiten von weit nach 22:00 Uhr.
Die Parkbühne Berlin Biesdorf zeigt, dass es auch anders gehen kann. Dort treten am frühen Abend (i.d.R. 18:00 Uhr) meist zwei Bands oder Musiker auf. Und es funktioniert gut.
BlueToneGuitar Offline




Beiträge: 1.035
Punkte: 1.035

09.09.2008 18:27
#82 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten
Hallo Mick,

auch ein netter Beitrag und auch hier kann ich nur sagen: So isset! Auf eine Sache möchte ich aber auch
noch detaillierter eingehen. Ich kannte einen welcher voll bescheid wusste über Bluesmusiker, deren Leben
und Vergangenheit. Dieser Theoretiker war aber leider ein grottenschlechter Musiker. Also mit anderen
Worten: Theorie is nix, Praxis ist alles !

Schönen Gruß

Dietmar
BigBad Offline



Beiträge: 73
Punkte: 73

10.09.2008 10:20
#83 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten
moin moin@all

Wir sind das Volk... oder... die Masse bestimmt was gespeilt wird!!!
Früher (in den 60er/70er) war "unsere" Musik auch in den Medien angesagt weil WIR die Masse waren und wir wurden bedient.
Heute hört die Masse halt was anderes.

Aber halt, da gibts doch was... da läuft doch in letzter Zeit ein stink normaler 12-Takter in den Charts
rauf und runter... "Mercy" von Duffy (?) oder so. Blues am Zahn der Zeit? Scheint wohl doch mehr an der
Verpackung zu liegen und weniger am Style?!?
Man mus den Leuten also nicht unbedingt den Blues sondern mehr den Rock-Sound näher bringen, damit der
Blues-Rock wieder gefragter ist - vom Old-School-Blues wollen wir erst mal gar nicht reden

Aber da gibt es doch eine grosse Masse an Menschen, die auf Rock-Sound stehen. Man sehe sich alleine das
alljährliche Spektakel in Wacken an. Klar, das ist kein Blues sondern Metal. Aber ich glaube das könnten
die Blues-(Rock)-Fans von morgen sein. Zumindest denke ich, dass man diesen Leuten den Blues eher nahe bringen
kann als irgendwelchen vom täglichen Äther verseuchten Sesselfurzern oder gegehlten Disco-Hopser-Schnäpfen.
Tja, es sei denn man verpackt den Blues alla "Mercy", quasi durch die Hintertür

Gruß
Frank

http://www.strange-brew.eu
http://www.sonicbids.com/epk/epk.asp?epk...ission_id=&lv=1

Markus Offline




Beiträge: 638
Punkte: 642

10.09.2008 10:57
#84 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten
So wie Frank "BigBad" sehe ich das auch: Es geht immer was in Sachen Blues - weil diese Musik die Basis von vielen anderen Musikstilen ist. Die Kolleginnen Duffy und Amy Winehouse sind zwei Beispiele, John Mayer ist ein anderes. Gut: Das vielgepriesene "Continuum"-Album ist jetzt nicht unbedingt Blues, aber live gibt Mayer dem Blues, wie ich finde, viele neue Impulse.
Schönen Gruß

Markus
eifelblues Offline




Beiträge: 195
Punkte: 195

10.09.2008 13:55
#85 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

@MickFender

Aus Veranstaltersicht kann ich Dir dazu noch was sagen:

Natürlich sollen Musiker nicht für null spielen. Das können sie auch gar nicht, weil sie von ihren Gagen leben müssen. Deshalb gibt es bei Konzerten Eintrittskarten, die diese Kosten abdecken sollen. Doch mit der Gage allein ist es für den Veranstalter noch nicht getan, weil weitere Kosten wie PA, Licht, Catering, Hotel, Gema, Plakatierung/Werbung usw. dazukommen.

Am Ende entsteht ein Risiko für den Veranstalter, das er durch seine Ticketverkäufe decken muss. Wenn der Veranstalter auch noch die Gastronomieeinnahmen des Konzertes hat, wird das etwas leichter.

Trotzdem muss eine Band Publikum "mitbringen". Eine Band, die kein Publikum hat bzw. zieht, ist ein hohes Risiko für jeden Veranstalter. Wir hören z.B. sehr oft "wir haben auf dem Stadtfest XY vor 5.000 Leuten gespielt bzw. sind auf der Bluessession XY gut angekommen". So what?
Verkaufen wir damit ein Ticket? Unsere Erfahrung zeigt eindeutig NEIN.

Allerdings ist es auch für die "unbekannten" Bands wichtig, eine Bühne zu haben. Wir bauen diese Bands in der Regel ins Vorprogramm einer bekannteren Band ein, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren. Nicht wenige Bands sind so zu einem "eigenen" Konzert bei uns gekommen.

Die Anfangszeiten der Konzerte richten sich immer nach den Bedürfnissen des Publikums. Wenn man z.B. an einem Wochentag ein Konzert macht, ist es nach meiner Meinung nicht angesagt, früher als 20:00 Uhr zu beginnen. Die Gäste müssen immerhin genug Zeit haben, z.B.von ihrem Arbeitsplatz zum Konzert zu kommen. Am Wochenende kann man sicher mit Zeiten experimentieren, das haben wir auch schon getan, sind aber immer wieder auf die 20:00 Uhr zurückgekommen, weil das Publikum es so will. Gerade in den grossen Städten hat sich aber gezeigt, dass selbst das zu früh ist und dort findet man häufiger Anfangszeiten von 21:00 oder 22:00 Uhr.

Die "Kleiderordnung" auf der Bühne sollte man den Künstlern überlassen.

Warum sich die "Altvorderen" nicht mit neuen Bands befassen, ist mir auch ein Rätsel. Ich jedenfalls hätte keine Lust gehabt, mit den Beatles und Stones oder Muddy Waters und John Lee Hooker, meine musikalische Neugierde abzuschliessen.

Die Welt steckt voller guter, neuer und interessanter Bands. Man muss sie sich nur anschauen. Da hakt es leider zu oft. Dennoch zeigt das Beispiel Joe Bonamassa, wie man sich erfolgreich aus den Kellern herausspielt. Das ist harte Tourarbeit. Dazu kommt, dass dieser Musiker junge und ältere Fans in seinen Konzerten vereinigt.

Bei den jungen Leuten ist das etwas anders. Sie wissen maximal von ihren Eltern, was Blues ist bzw. sein könnte. In den Schulen lernen sie darüber nichts. In den klassischen Medien kommt Blues nur in Ausnahmen vor. Wie soll also die Neugierde der jungen Leute geweckt werden?

Wir machen es, wie unsere Kollegen vom Cotton-Club in Hamburg und lassen junge Leute unter 20 umsonst in unsere Konzerte. Das hat bei uns zu einem grossen Medienrummel geführt und den Altersschnitt bei den Konzerten signifikant verändert. So haben die jungen Leute die Möglichkeit, Blues "risikolos" zu entdecken. Wir werden sehen, wie sich das weiter entwickelt. Fest steht jetzt schon, dass die Jugendlichen ziemlich begeistert über die Mucke sind und auch wiederkommen.

Für die jungen Leute sind unsere "alten Hits" musikalische Neuigkeiten. Ich stimme Dir aber zu, dass man mit dem ewigen herunterdudeln irgendwelcher alten Hits oder Standards keinen Hering mehr vom Teller zieht. Das sollte man besser den zahllosen Coverbands überlassen.

Interpretiert man altes aber neu und spannend, sieht das schon wieder ganz anders aus. Auch da kann man Bonamassa und alle, die Du genannt hast, wieder als Beispiel anführen.

Der Live-Blues lebt vom Publikum. Das Publikum kommt auch, wenn es spannend und interessant genug ist. Gerade in der Zeit, in der alle auf jeden Cent achten müssen, ist die Live-Musik die Insel, auf der man sich vom Alltag erholen kann.





eifelblues

Soulmatic Offline




Beiträge: 43
Punkte: 43

27.12.2008 13:32
#86 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Hallo,
bin ja noch relativ neu hier im Forum, und habe mit großem Interesse die Beiträge
in diesem Thread gelesen.
Gerade von meinem "Vorschreiber" wurden ein ganze Reihe wichtiger Punkte angesprochen.
Als Sänger und Saitenquäler in der Combo Soulmatic ist die Frage, ob der Live-Blues
am Ende ist, mit einem klaren nein zu beantworten!
Allerdings sehe ich den Blues weniger als Abspulen der 12-Takt Bluesscale sondern als
Gemütszustand.
In diesem Sinne dient er als Treibstoff für das Liederschreiben.
Und, dies ist meine feste Überzeugung, darum geht's im Grunde: um den Vortrag von Songs.
Ein Song ist wie eine Geschichte, und natürlich ist es auf Dauer langweilig, immer die gleichen
Geschichten zu hören! Also ist man geraten, sich neue Geschichten einfallen zu lassen.
Mmm ich hab da ma ne Idee...hör ma!
Veranatalter haben hier eine Verantwortung: Sie treffen eine Vorauswahl für ihr Publikum.
Hier ist es nicht einfach die richtige Mischung zwischen Neuem und Bekanntem zu finden...
Das Publikum beklatscht oft sein Gedächtnis und bleibt beim nächsten mal zu Hause -"kenne ma ja schon".
Also, Veranstalter habt Mut, bucht uns
So, jetzt ist es raus...
Aber im Ernst, es ist kaum möglich sich den Blues von den Bühnen wegzudenken.
Bei jungen Bands sieht man allerdings öfters den Umstasnd, daß sie sich für ihren eigenen Start eine schon ausgereifte Form ausgesucht haben (meist weil sie es nicht besser wissen).
Damit sind sie schon an vieln interessanten Türen vorbeigelaufen...
Chuck Berry geht mit einem langsamen Blues ins Studio, die B-Side ist etwas schneller
angelegt... und verändert die Welt.

Einen Guten Rutsch wünscht
Werner
Soulmatist
http://www.Soulmatic.com



















guennes Offline




Beiträge: 1.212
Punkte: 1.212

27.12.2008 14:37
#87 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Da kann doch das angekündigte Thema sicher helfen: http://100152.homepagemodules.de/t2002f5...e-ich-mich.html

...so isset,
un nu?
Gunnar
http://www.plattkaller.im-wuppertal.de/

Soulmatic Offline




Beiträge: 43
Punkte: 43

27.12.2008 17:22
#88 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Hab mal geguckt (s.o.) Es macht sicher Sinn für eine Band, mehr über die Erwartungshaltung
von Veranstaltern zu erfahren.
Im Bezug auf die Internetpräsentation hat man es da leichter, einfach durch entsprechende
listings oder charts. D.h.: hat man keine guten Songs, so verschwindet man im "Rauschen", bei
guten Songs gewinnt man die Aufmerksamkeit der Surfer.
- Nimmt darauf ein Veranstalter Rücksicht?
- Reicht der Verweis auf die Präsenz im Internet?
- Wird noch ein Demo-Paket per snail-mail benötigt?
- Wenn ja, was sind die Mindestanforderungen?
- macht es in diesem Zusammenhang Sinn mit einer Agentur zusammenzuarbeiten?
- wann spricht man über Geld?
- ist es besser als Band direkt überregioanl zu beginnen, oder eher in "konzentrischen Kreisen" ?
- oder warum ist es tagsüber wärmer als Drinnen

Freunde, ich zieh jetzt hier mal andere Saiten auf!


010er!

Guten Rutsch!!
Werner
Soulmatist
http://www.soulmatic.com








Slim Offline




Beiträge: 192
Punkte: 466

28.04.2009 12:45
#89 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

Ein höchstinteressantes Thema - was mich als Bluesmusiker und Sessionveranstalter natürlich nicht kalt lässt. Deshalb auch ein paar Gedanken meinerseits dazu:
Der Blues ist nun mal unbestreitbar mittlerweile eine "klassische" Form der populären Musik, sie wird nach wie vor gehört und gespielt, von Jung bis Alt. Es verhält sich wie mit der "echten" klassischen Musik, Mozart, Beethoven, Telemann,Chopin, etc. Diese Musik wird nach wie vor auch gespielt, neueingespielt, neuinterpretiert - mit anderen Worten: sie lebt auch noch. Wie sie, gehört der Blues so quasi zum Kulturerbe der Menschheit.

Ohne den Blues wäre die ganze Entwicklung bis zur heutigen Vielfalt der populären Musik nicht denkbar, der Blues ist das Fundament fast der gesamten westlichen Musik, mit Wurzeln bis in die traditionelle afrikanische Musik.

Heute ist der Blues eine sogenannte Spartenmusik, aber welche, ausser die der ganz kommerziellen Schiene, ist das nicht ?

Meine Generation ist geprägt von den ganz grossen Namen des schwarzen und des weissen Blues/Bluesrock, es war die Zeit des Aufbruchs in der Rock-und Popszene. Die Musik änderte sich jedoch im Spiegel der Zeit, wurde differenzierter, neue Szenen taten sich auf, alles entwickelte sich weiter, der Blues trat immer weiter in den Hintergrund.

Doch immer wieder wird der Blues hochgespült aus der Masse der "Konsummusik", wie damals mit S.R.V., jetzt mit Bonamassa, J.Mayer etc. Es sind Wellenbewegungen in diesem Musikstrom, die mir zeigen, dass mit gutem Handwerk, trotz traditioneller Musikform, immer noch begeistert werden kann und Nachahmer, bzw. Neuinteressierte, findet.

Thema Sessions: es gibt kaum eine dankbarere Musikform als den Blues, bei der sich Musiker besser auf der Bühne austauschen können, mal abgesehen von Jazz. Je erfahrener ein Musiker ist, also auch in der Lage ist, sich hörenderweise mit ihm unbekannten Musikern einzufügen, desto interessanter und besser wird auch die Session. Das bedeutet auch, sich keinen Egotrip dabei zu leisten, sondern eben im gemeinsamen Musizieren "etwas" zustande zu bringen, das auch für Publikum hörenswert ist. Leider enthalten sich gerade "gestandene" Musiker den Sessions, aus vielerlei Gründen ("habe ich nicht mehr nötig", "lauter Anfänger", "keine Zeit"). Das ist schade, weil gerade von den "Guten" könnten viele lernen und sich begeistern für diese Musik - Stichwort "Vorbilder". Es gibt wenige rühmliche Ausnahmen, denen die Musik und deren Vermittlung mehr am Herzen liegt, als der schnöde Egotrip, z.B. Peter Driessen, der immer wieder fördert und von Session zu Session reist (schöne Grüsse, by the way !)

Ich bevorzuge die sehr offene Form der Session und habe dadurch auch schon sehr junge "bluesfremde" Musiker interessieren können, sich auf diesem Terrain zu versuchen - es geht !

und noch was: Sessions sind grundsätzlich keine Konzertkiller ! Ich bezahle ein Konzertticket in Erwartung einer professionellen Darbietung eines musikalischen Programms. Das kann nicht auf und von einer Session erwartet werden, da geht es bestenfalls um Austausch, Spass und sinnvolle, kreative Freizeitgestaltung (auch von "Profimusikern"), wo nicht jeder gespielte Ton sich in klingender Münze verwandeln muss !

und zum Abschluss noch eine "böse" Frage: warum gibt es soviele sog.Sessions, die im eigentlichen Sinne gar keine sind ? Wo Bands in 20-minütigen Minisets, mit wochenlanger Voranmeldung (deutsche Bürokratie ?), mal gerade in einer öffentlicher Probe ihr Können repräsentieren ? Wo man als weithergereister Musiker ein "sorry, schon voll" zu hören bekommt, oder "wie, nicht angemeldet, warte, da kann ich Dir 5 Minuten vielleicht einräumen.."

Nee Leute, not my cup of tea ! Da werfe ich den Veranstaltern vor, ihr spult ein Bluesunterhaltungsprogramm ab, nahezu ohne Risiko für euren Abendumsatz und spielt damit genau dem Argument, Sessions wären Konzertkiller, in die Hände ! Aus wirtschaftlichem Kalkül kann ich das nachvollziehen, dann benennt die Veranstaltung aber nicht Session, dafür vielleicht "local bluesband stage rehearsal evening..."

John Offline




Beiträge: 385
Punkte: 385

28.04.2009 16:49
#90 RE: Ist der Live-Blues am Ende? Zitat · Antworten

... by the way, interessante worte...
stay tuned slim...
john

Lieber Gott, schenke mir die Gelassenheit und die Geduld, meine Mitmenschen wenigstens einigermaßen zu verstehen...

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6
Teye Guitars »»
 Sprung  


Bau Dir Deine eigene App.. in wenigen Minuten zur eigener App... einfach ausprobieren und 4 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.





Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz